Berlin. Hamburgs Bundesligahandballer halten beim Topteam nur eine Halbzeit lang mit. Rückraumspieler wohl schwer verletzt.
Die miese Laune war den Spielern und Trainern des HSV Hamburg (HSVH) ins Gesicht geschrieben, als am Sonntagnachmittag die Schlussminuten liefen. Das Spiel bei den Füchsen Berlin war entschieden, beim 31:37 (18:16) konnten Hamburgs Bundesligahandballer nur in der ersten Halbzeit mithalten. Zu allem Überfluss verletzte sich Dominik Axmann am linken Knie, ihm droht eine lange Zwangspause. Bester HSVH-Werfer war Azat Valiullin mit sechs Toren.
Der HSVH kam optimal in die Partie, leistete sich im Angriff so gut wie keine Fehler, sodass sich der Meisterschaftsanwärter jedes Tor hart erarbeiten musste. Im HSVH-Tor hatte überraschenderweise Jens Vortmann den Vorzug vor Johannes Bitter bekommen. Der gebürtige Berliner, dessen Vertrag im kommenden Sommer nicht verlängert wird, wird seinen Lebensmittelpunkt künftig wieder in die Haupstadt verlagern – machte sich bei den Berliner Fans aber alles andere als beliebt.
Handball: Vortmann überzeugt im HSVH-Tor bei Spiel in Berlin
Der 36-Jährige zog mit mehreren starken Paraden zu Beginn (insgesamt acht) mehrfach den Stimmungs-Stecker in der mit 9000 Zuschauern ausverkauften Max-Schmeling-Halle. Die Hamburger Wurfquote blieb bis zur erstmaligen Dreitoreführung durch Frederik Bo Andersen (8:5/12.) bei 100 Prozent, insbesondere Spielmacher Leif Tissier überzeugte mit Übersicht und strukturiertem Angriffsspiel.
Es lief wie gemalt für den HSVH – bis es in der 17. Minute still in der Halle wurde. Axmann hatte sich bei einem Sprungwurf am linken Knie verletzt, winkte nach der Landung sofort die Ärzte zu sich heran. Der Hamburger Rückraumspieler, der in den vergangenen Jahren immer wieder mit verschiedenen Verletzungen ausgefallen war, dürfte erneut mindestens wochen-, wahrscheinlich aber monatelang ausfallen. Nur gestützt von Leif Tissier und Berlins Mijaljo Marsenic schaffte es Axmann vom Feld, bekam sofort einen dicken Verband angelegt.
HSVH gehen mit Zweitoreführung in Berlin in die Pause
Trotz des Schreckmoments und eines dreiminütigen Ausfalls des Hallenlichtes blieb der HSVH auf dem Feld beeindruckend cool und bis zur Pause weiter in Führung. Für den 18:16-Halbzeitstand sorgte Linksaußen Casper Mortensen per Kempa-Treffer.
- Handball-Boss Hanning: „In Hamburg erhalten Talente eine Chance“
- HSVH-Profi Tissier in Topform, Vortmann muss gehen
- HSV Hamburg verlängert Vertrag mit Kreisläufer Magaard
Erst in der 35. Minute schaffte Füchse-Spielmacher Nils Lichtlein den erstmaligen Ausgleich, für den HSVH ging es defensiv jetzt ein paarmal zu schnell. Auch offensiv schlichen sich ein paar Unkonzentriertheiten ein, sodass Lasse Andersson Berlin in Führung werfen konnte (21:22/38.). „Der Hans, der Hans – der Hans, der kann‘s“, schallte es von den Rängen, als der frühere Hamburger Hans Lindberg zum 21:24 traf (41.).
Füchse-Keeper Lasse Ludwig nach Einwechslung im Spiel gegen HSVH stark
Auch weil der eingewechselte Füchse-Keeper Lasse Ludwig nun zum Faktor wurde und die Hamburger defensiv angesichts des hohen gegnerischen Tempos mitunter überfordert waren, blieb der Berliner Vorsprung stabil bei mindestens drei Toren. 21 Gegentore in der zweiten Halbzeit waren für den HSVH deutlich zu viel, um am Ende etwas mitzunehmen.