Hamburg. Hamburgs Bundesligahandballer lassen den Gästen dank einer starken Abwehrleistung keine Chance. Spielmacher Tissier überrragt.

Die Erleichterung war am Freitagabend schon spürbar, lange bevor die Schlusssirene ertönte. Mit einer beeindruckenden Willensleistung schickte der HSV Hamburg (HSVH) den HC Erlangen mit 31:23 (17:13) zurück nach Bayern, setzte nach zuletzt zwei aus der Hand gegebenen Spielen gegen die TSV Hannover-Burgdorf und beim Bergischen HC ein starkes Zeichen. Bester Werfer bei Hamburgs Bundesligahandballern war Spielmacher Leif Tissier mit sieben Toren.

HSV Hamburg vs. HC Erlangen - Game Highlights

weitere Videos

    „Wir haben es in der Abwehr überragend gemacht. Dieser Einsatz, dieses Querstehen, diese gegenseitige Unterstützung, sind die Dinge die man braucht – gerade wenn es in den letzten Spielen so schlecht gelaufen ist, kann man sich an sowas hochziehen“, freute sich HSVH-Trainer Torsten Jansen. „Ich bin einfach nur stolz, wie wir unbeirrt weitergemacht haben. Das ist Charakter und einfach geil zu sehen.“

    Handball: Magaard verlängert Vertrag vor dem Spiel

    Gute Laune bekamen die 3359 Fans in der Sporthalle Hamburg bereits vor dem Anwurf, als der Verein die Vertragsverlängerung von Andreas Magaard verkündete. Der dänische Kreisläufer, der auch mehrere Angebote von europäischen Topclubs vorliegen hatte, unterschrieb ein neues Arbeitspapier bis Sommer 2027. Abgelehnt habe er die externen Angebote auch, weil er das Ziel Europa mit dem HSVH verfolgen will.

    „Ich will mich hier weiterentwickeln und dem Verein dabei helfen, die nächsten Schritte zu gehen. Es wäre für mich ein Traum, irgendwann mit dem HSVH europäisch zu spielen. Das wäre der nächste große Schritt für uns“, sagte der 25-Jährige.

    HSV Hamburg beginnt zunächst nervös

    Die Anfangsphase gegen Erlangen war zunächst alles andere als ein Bewerbungsschreiben für Europa – allerdings von beiden Teams. Sowohl dem HSVH als auch Erlangen war die angespannte Tabellensituation anzumerken, technische Fehler und überhastete Aktionen prägten die torarme Anfangsphase. Unter den Blicken von HSV-Torhüter Tom Mickel konnte sich zunächst auch kein Keeper auf der Platte entscheidend hervortun, weshalb es bis Mitte der ersten Halbzeit ein enges, ausgeglichenes Spiel war.

    Danach brachte ein schmerzhafter Zusammenprall zwischen Dominik Axmann und Antonio Metzner eine gewisse Schärfe in die Partie. HSVH-Profi Axmann war bei einer Angriffsaktion unglücklich mit dem Gesicht in Metzners Schulter gerauscht, blieb benommen liegen und konnte fortan nur noch mit einem Kühlpack von der Bank aus zusehen. Weil die Schiedsrichter die Aktion laufen ließen, entwickelte sich ein Pfeifkonzert, dessen Aggressivität sich in gewisser Form auch auf die Hamburger Deckung übertrug.

    Spielmacher Tissier überragt beim HSVH

    Angeführt vom starken Spielmacher Tissier setzte sich der HSVH zur Halbzeit auf vier Tore ab (17:13). „Wir haben vor der Pause eine kompaktere Abwehr gestellt und Erlangen zu Fehlern gezwungen“, sagte Tissier in der Pause.

    Mehr zum Thema

    Auch weil der eingewechselte HSVH-Torhüter Jens Vortmann (insgesamt sechs Paraden) in Halbzeit zwei mehr Sicherheit ausstrahlte, unter anderem einen Siebenmeter parierte, wuchs die Führung zeitweise bis auf neun Tore an (25:16/47.). Bei den völlig frustrierten Gästen funktionierte nichts mehr, bei den Hamburgern zeitweise fast alles. Und Führungen verspielt hatten die HSVH-Profis in den vergangenen Wochen schon genug.

    „Es lag nicht an der schwachen Leistung von Erlangen. Wir haben sie dazu gezwungen, sondern haben es vorne mit viel Geduld und hinten mit viel Bereitschaft gelöst“, sagte Trainer Jansen.