Hamburg/Hamm. Bundesligist gewinnt beim Zweitligisten glücklich 36:35. Bei einer Person mussten sich die HSVH-Profis besonders bedanken.
Die Erleichterung war den Profis des HSV Hamburg (HSVH) am Dienstagabend anzusehen. Dank zehn Toren des überragenden Rückraumspielers Jacob Lassen setzten sich die Bundesligahandballer in der dritten DHB-Pokalrunde glücklich mit 36:35 (18:18) bei Außenseiter ASV Hamm-Westfalen durch. Der giftig auftretende Zweitliga-Spitzenreiter machte es dem HSVH vor 1687 Fans unheimlich schwer.
„Das war ein klassisches Pokalspiel, in dem es bis zum Ende spannend war. Ich bin zufrieden, dass wir heute gewonnen haben. Unsere Abwehr war schlecht heute, 35 Gegentore sind zu viel. Unser Angriff hat dafür aber perfekt funktioniert“, sagte Lassen.
Handball: Jansen nahm nach rund fünf Minuten die erste Auszeit
Das Spiel dauerte gerade einmal etwas mehr als fünf Minuten, als Torsten Jansen schon genug gesehen hatte. „Ein Prozent weniger bedeutet, dass genau so etwas passiert“, meckerte der HSVH-Coach angesichts der schläfrigen Anfangsphase. Die favorisierten Hamburger lagen da nach vielen Ballverlusten und einfachen Gegentoren bereits mit 3:6 zurück, Hamm war deutlich wacher.
Nach dem Jansen-Weckruf taten sich die Gäste weiterhin schwer, was auch an der erneut schwachen Torhüterleistung lag. Jens Vortmann gelangen bis zu 24. Minute lediglich zwei Paraden, der dann eingewechselte Johannes Bitter (insgesamt vier Paraden) machte es nicht viel besser.
Hamms Kreisläufer Bauer sah die Rote Karte
Auch nach der Halbzeitpause (18:18) setzten sich die Hamburger nicht ab, ließen sich zudem durch die teilweise überforderten Schiedsrichter Marvin Cesnik und Jonas Konrad aus der Ruhe bringen. Rechtsaußen Thies Bergemann schwächte sein Team etwa mit einer doppelten Zweiminutenstrafe, weil er zunächst ASV-Kreisläufer Stefan Bauer foulte und sich anschließend ein Tête-à-Tête mit seinem etwas zu theatralisch zu Boden gegangenen Gegenspieler leistete.
Auch Bauer wurde dafür bestraft, sah nach seiner dritten Zweiminutenstrafe folgerichtig Rot (27:27/46.). In den finalen Minuten der Partie übernahm dann Lassen im Angriff das Kommando, bereitete neben seinen eigenen zehn Treffern sieben weitere vor.
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Bereits am Sonntag (15 Uhr/Dyn) steht für den HSVH bei Meister THW Kiel das nächste Auswärtsspiel in der Bundesliga an. Die Kieler, die derzeit ihren eigenen Ansprüchen mit 6:6 Punkten weit hinterherlaufen, blamierten sich am Dienstagnachmittag mit 31:32 im Pokal gegen die HSG Wetzlar. Die Heimniederlage gegen den aktuellen Tabellen-17. der Bundesliga verschärft die Krise beim Rekordmeister vor dem Nordderby gewaltig.
„Der THW ist momentan vielleicht etwas verunsichert“, sagte HSVH-Kapitän Niklas Weller. „Grundsätzlich ist es aber immer noch der THW Kiel. Es kann auch eine Trotzreaktion kommen, die schon viele Mannschaften spüren mussten.“
- Tore HSV Hamburg: Lassen 10, Mortensen 7, Magaard 4, Baijens 4, Bergemann 4, Andersen 2, Valiullin 2, Tissier 2, Axmann 1.
- Tore ASV Hamm-Westfalen: Huesmann 7, Dayan 5, Zintel 5, Von Boenigk 4, Bauer 4, Schöttle 4, Sterba 3, Jungemann 2.
- Schiedsrichter: Cesnik/Konrad (Gummersbach).