Hamburg. Rückraumspieler des HSV Hamburg arbeitet nach seiner Waden-OP an der Rückkehr zum Start der Handball-Bundesliga. Reicht die Zeit?

Am Mittwoch musste sich Dominik Axmann noch in Geduld üben. Während seine Mitspieler des HSV Hamburg (HSVH) in der finalen Saisonvorbereitungsphase am Abend ein Testspiel bei Zweitligaaufsteiger TuS Vinnhorst bestritten, arbeitete der Rückraumspieler individuell an seinem Comeback. „Ältere Spieler würden vielleicht sagen: ‚So macht das ein Profi: Der verpasst die anstrengende Vorbereitung und ist zum Saisonstart wieder fit‘“, sagt Axmann und lacht. „Ich muss aber sagen, dass ich schon lieber dabei gewesen wäre.“

Vor drei Wochen war ihm bei einer Operation ein vernarbter Bluterguss aus der Wade entfernt worden, den er bereits Anfang Juni im Spiel gegen den SC DHfK Leipzig erlitten hatte. Anders als erwartet löste sich diese Einblutung jedoch nicht auf, sondern wanderte über mehrere Wochen vom Knie runter bis in die Wade.

Handball: Axmann musste Trainingslager abbrechen

„Ich Nachhinein wäre es vielleicht schlauer gewesen, früher zu reagieren. Ich habe aber ehrlicherweise noch nie gehört, dass sich ein Bluterguss über zwei oder drei Monate festsetzen kann“, sagt Axmann, der zwar zu Beginn der Vorbereitung noch mit ins Trainingslager nach Fuerteventura reiste, dieses aber abbrechen musste.

„Die Hoffnung im Trainingslager war, dass der Bluterguss unter Vollbelastung aufplatzt. Den Ansatz, es erst einmal ohne OP zu lösen, finde ich grundsätzlich auch richtig“, sagt der 24-Jährige. Am Ende musste der verklumpte Bluterguss samt einem halben Liter Flüssigkeit von Mannschaftsarzt Dr. Michael Hoffmann entfernt werden.

In einer Woche startet die neue Saison

Wenn der HSVH am kommenden Donnerstag (19 Uhr/Dyn) bei der SG Flensburg-Handewitt in die Handball-Bundesligasaison startet, will Axmann wieder dabei sein. „Der Plan ist, dass ich gegen Flensburg wieder im Kader stehen kann. Wie viel ich am Ende spielen werde, ist die Entscheidung des Trainers“, sagt er.

Seit Wochenbeginn kann der gebürtige Buxtehuder wieder Sprünge und Übungen mit der Koordinationsleiter machen, an diesem Donnerstag sollen erstmals handballerische Übungen folgen. „Ich merke fast nichts mehr von der OP. Nur manchmal, wenn ich in den ersten Sprung gehe, zieht die Narbe noch leicht.“

Am Sonntag reist er mit nach Kiel

Wenn die Hamburger am Sonntag mit dem polnischen Topclub Wisla Plock zu einem Blitzturnier beim THW Kiel antreten, wird Axmann bereits mitreisen und sich mit aufwärmen, aber nicht spielen. „Weil ich zuletzt nur wenig Zeit mit der Mannschaft verbracht habe, möchte ich jetzt wieder überall dabei sein“, sagt er. „In Kiel kann ich beim Aufwärmen schon wieder das Gefühl einer richtigen Spielvorbereitung bekommen, auch wenn ich danach nur auf der Tribüne sitze.“ Am Montagmorgen steht um 8 Uhr dann die Abschlussuntersuchung an, sodass Axmann bereits zwei Stunden später wieder mit der Mannschaft trainieren kann.

„Weil ich in der vergangenen Saison früher mal kaputt war als andere, wollte ich in diesem Sommer eigentlich besonders viel an meiner Ausdauer arbeiten. Das hat leider nicht funktioniert“, sagt Axmann, der dennoch optimistisch ist. „Ich glaube, dass wir wieder eine sehr gute Mannschaft haben und uns in der Bundesliga nicht verstecken müssen“ Nach dem Flensburg-Spiel hat der HSVH zwei Wochen spielfrei – und er genug Zeit, den Rückstand weiter aufzuholen.