Hamburg. Gegen Leipzig geben Hamburgs Bundesligahandballer zwei klare Führungen aus der Hand. Trainer Jansen bemängelt Abwehrleistung.
Johannes Bitter war bedient. Tief versunken in seinen Stuhl und mit überschlagenen Beinen verfolgte der verletzte Torhüter des HSV Hamburg (HSVH) am Donnerstagabend auf der Tribüne das 28:31 (17:13) gegen den SC DHfK Leipzig.
Mit zwölf Paraden war Jens Vortmann zwar einmal mehr ein guter Vertreter des nach einer Knieoperation noch bis Saisonende fehlenden Bitter, der Hamburger Auftritt dürfte für den Weltmeister von 2007 allerdings nur schwer zu ertragen gewesen sein. Durch die vermeidbare Niederlage gegen die Sachsen müssen Hamburgs Handballer zwei Spieltage vor Saisonende um den Einzug in die European League bangen.
Handball: Valiullin und Mortensen mit sieben Toren
„Es ist schwer in Worte zu fassen, woran es heute lag. In der zweiten Halbzeit haben wir eine Phase mit zu vielen technischen Fehlern gehabt. Wir sehen natürlich die Chance auf den Europapokalplatz, aber wir spielen so oder so eine gute Saison und schauen, was am Ende rauskommt“, sagte der russische Rückraumspieler Azat Valiullin, neben Linksaußen Casper Mortensen mit sieben Toren bester HSVH-Werfer.
Zwei fast unerklärliche Schwächeperioden kosteten die Hamburger die wichtigen zwei Punkte gegen die Sachsen, die im Tabellenniemandsland stehen. Nach fünf Vortmann-Paraden in den ersten zehn Minuten und einer Viertoreführung (11:7/20.) verloren die Hausherren vor der Pause zum ersten Mal den Fokus, leisteten sich technische Fehler und kassierten den Ausgleich. Obwohl sich die Hamburger bis zur Pause wieder eine 17:13-Führung herauswarfen, kam es danach zum nächsten krassen Leistungseinbruch.
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Insbesondere die dänischen Außen Casper Mortensen und Frederik Bo Andersen verwarfen reihenweise Bälle, Leipzig drehte das Spiel (21:23/47.). Die schwache Kulisse von 3047 Fans in der Barclays Arena trug ihr Übriges dazu bei, dass sich der HSVH nicht aufbäumen konnte. „Wir waren in der Abwehr zu passiv“, monierte Trainer Torsten Jansen.
Tore HSVH: Mortensen 7, Valiullin 7, Baijens 3, Andersen 3, Magaard 2, Tissier 2, Bergemann 1, Axmann 1, Weller 1, Hartwig 1.Tore Leipzig: Larsen 7, Witzke 7, Ivic 6, Binder 4, Gebala 3, Klima 2, Krzikalla 1, Sunnefeldt 1.
Schiedsrichter: Krag (Frankfurt/Main)/Hurst (Oberursel). Strafminuten: 4/8.