Hamburg. Spielmacher von Handball-Bundesligist HSV Hamburg tendiert zu einem Verbleib. Andere Clubs bieten ihm allerdings mehr Gehalt.
Dani Baijens sitzt gerade auf seinem Tandem-Fahrrad als ihn das Abendblatt am Mittwochvormittag erreicht. Der niederländische Spielmacher des HSV Hamburg (HSVH) ist auf dem Weg ins Krankenhaus, für den geplanten Sommerurlaub auf Bali benötigt seine Freundin Nyala noch eine Impfbescheinigung.
Die indonesische Traum-Insel ist nicht mehr weit weg, noch trennen Baijens allerdings drei Handball-Bundesligaspiele vom Urlaub. „Wir freuen uns alle darauf, in dieser Saison noch etwas zu erreichen können. In zwei Wochen können wir dann alle über Urlaub nachdenken“, sagt er.
Handball: HSVH kurz vor dem Einzug in die European League
Mit einem Heimsieg gegen den SC DHfK Leipzig an diesem Donnerstag (19.05 Uhr/Sky) könnte der HSVH bereits einen großen Schritt in Richtung Platz sechs und European League machen. „Natürlich nehmen die Fragen nach Europa immer mehr zu. Wir müssen aber darauf achten, uns nicht zu viel Druck zu machen. Es gibt keinen Grund, jetzt etwas anders zu machen als in der bisherigen Saison“, sagt Baijens, der sein Team im vergangenen September eine Sekunde vor der Schlusssirene zum 23:22-Hinspielsieg geworfen hatte. „Ich habe erst vor ein paar Tagen noch mal ein Video davon gesehen. Das war ein sehr schöner Moment.“
An diesem Donnerstag wird der 25-Jährige wieder viel Spielzeit im rechten Rückraum erhalten, weil in Jacob Lassen (Schlüsselbein) und Nicolai Theilinger (Hüfte) beide nominellen Linkshänder auf dieser Position ausfallen. Bei der 30:34-Niederlage gegen Rekordmeister THW Kiel am vergangenen Wochenende konnte der HSVH diesen vermeintlichen Nachteil für sich nutzen, THW-Coach Filip Jicha räumte im Anschluss ein, dass die Gastgeber mit den Rechtshändern schwerer auszurechnen gewesen seien.
Rechtshänder im Rückraum könnten Gegner überraschen
Im Nachhinein hätte Baijens allerdings auch nichts gegen einen Lassen-Einsatz gehabt, sagt er. „Jacob hat so viel Klasse, dass wir auch mit ihm ein gutes Spiel gemacht hätten. Für uns Rechtshänder ist es nicht einfach, auf Halbrechts genug Druck auf die Abwehr zu machen“, sagt er. „Trotzdem denke ich, dass alle Teams eher auf Linkshänder im rechten Rückraum eingestellt sind und wir manche Gegner so vor Probleme stellen können.“
Während Lassen seinen Vertrag bereits vorzeitig bis Sommer 2026 verlängerte, denkt auch Baijens über einen Verbleib über 2024 hinaus nach. „Ich fühle mich in Hamburg wohl und kann mir gut vorstellen, hier zu verlängern. Wenn es mir nur um das Geld ginge, könnte ich wohl auch woanders spielen“, sagt Baijens, der in den vergangenen Wochen auch Gespräche mit anderen Bundesligaclubs führte. „Es geht mir und meiner Freundin aber auch darum, dass wir glücklich sind, wo wir wohnen. Ich bin in den vergangenen Jahren so oft gewechselt, dass jetzt ein bisschen mehr Stabilität nicht verkehrt wäre.“
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Bis zum Saisonende wolle er sich voll auf Handball konzentrieren, Gespräche mit dem HSVH führt derzeit nur sein Berater Fabian van Olphen. Durchaus möglich aber, dass Baijens noch vor dem Bali-Urlaub eine Unterschrift setzt.