Gummersbach. HSVH musste sich im letzten Spiel des Jahres mit einem Tor Rückstand geschlagen geben. Casper Mortensen vergab entscheidenden Wurf.

Das Gefühl, mit dem sich Casper Mortensen und die Spieler des HSV Hamburg (HSVH) am Donnerstagabend in die anstehende WM-Pause verabschiedeten, war kein gutes. Mit 30:31 (17:16) verloren Hamburgs Bundesligahandballer im letzten Spiel des Jahres bei Aufsteiger VfL Gummersbach.

Linksaußen Mortensen war mit acht Toren zwar bester HSVH-Werfer, vergab aber den entscheidenden Siebenmeter in der Schlussminute. Für den Dänen war es nach der Nichtnominierung für die WM in Polen und Schweden (11. bis 29. Januar) die nächste große Enttäuschung.

HSV Handball bekam Gummersbach zunächst kaum in den Griff

Obwohl in Dominik Mappes der Spielmacher und gefährlichste Torschütze der Gummersbacher überraschenderweise nicht im Kader stand, begannen die Oberbergischen extrem energiegeladen. Die 4132 Zuschauer in der ausverkauften Schwalbe Arena machten viel Lärm, die schläfrige HSVH-Abwehr ließ sich davon allerdings nur langsam aufrütteln. Insbesondere Nationalspieler und VfL-Kapitän Julian Köster bekam sie zu Beginn kaum in den Griff, Mitte der ersten Halbzeit liefen die Hamburger bereits einem Viertorerückstand hinterher (6:10/15.).

HSVH-Coach Torsten Jansen reagierte, stellte seine Mannschaft in einer Auszeit neu ein. Spätestens nachdem Gummersbachs Tom Kiesler bei einer Abwehraktion mit einem Kinnhaken Leif Tissier niederstreckte und die Rote Karte sah (25.), kippte das Spiel. Mit der Pausensirene ließ Mortensen mit einem Siebenmeter-Heber die Arena verstummen, traf zur erstmaligen Hamburger Führung (17:16).

Hamburger Keeper Johannes Bitter lange Zeit wirkungslos

Der Druck auf die HSVH-Deckung nahm allerdings auch im zweiten Durchgang nicht ab, dem mit zwei Zweiminutenstrafen vorbelasteten Tobias Schimmelbauer drohte ebenfalls die Rote Karte. Der Defensivspezialist, der den Verein im Sommer nach vier Jahren verlassen dürfte, riss sich aber zusammen. Stattdessen flog sein Mitspieler Dominik Axmann vom Feld, nachdem er in den Laufweg von Magdeburgs Linksaußen Hakon Dadi Styrmisson gestolpert war (38.).

Auch weil der lange Zeit wirkungslose Hamburger Keeper Johannes Bitter nun einige Paraden zeigte (insgesamt fünf), zog Gummersbach nicht erneut davon. Das Spiel blieb stattdessen extrem umkämpft.

HSV Hamburg verliert Jahresabschluss – unter den Augen von Heiner Brand

Die Zuschauer, darunter 2007er-Weltmeistertrainer und VfL-Legende Heiner Brand, sahen zwar ein nicht immer hochklassiges, aber spannendes Spiel. Auch eine Hamburger Dreitoreführung (27:24/51.) brachte keine Entscheidung, durch vorschnelle Abschlüsse und technische Fehler ließ der HSVH die Gastgeber wieder herankommen. Am Ende vergab Mortensen unter großem Druck die Chance auf den Punktgewinn.

Tore HSVH: Mortensen 8, Baijens 5, Andersen 4, Valiullin 4, Weller 3, Lassen 3, Axmann 2, Tissier 1.
Tore Gummersbach: Blohme 9, Vidarsson 5, Köster 4, Jansen 3, Schluroff 2, Stüber 2, Styrmisson 2, Pregler 2, Kodrin 1, Schroven 1.