Kassel. Nach einem starken Anfang wurde die Abwehrleistung der Hamburger Handballer schwächer. Kurz vor Schluss wurde es noch einmal spannend.
Der HSV Hamburg (HSVH) hat auch das zweite Spiel in der neuen Saison der Handball-Bundesliga verloren – nach einer phasenweise schwachen Abwehrleistung mit 27:30 (12:13) bei der MT Melsungen. Dabei hatten die Hamburger in der ersten Viertelstunde alles in der Hand, führten nach 14 Minuten 8:4, schienen an die guten Leistungen beim Saisonauftakt gegen die SG Flensburg-Handewitt anzuknüpfen. Die Saisonpremiere hatte der HSVH drei Sekunden vor Schluss zwar unglücklich mit 30:31 verloren, aber dem Meisterschaftsmitfavoriten, mehr als diesem lieb wahrscheinlich war, gefordert.
Dass Melsungen den Rückstand in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit nicht nur ausgleichen, sondern sich bis zur Pause mit 13:12 – nach zwischenzeitlichem 10:12-Rückstand – in Führung werfen konnte, lag an den vielen kleinen Nachlässigkeiten, die Trainer Torsten Jansen – neben den nicht immer verständlichen Stürmerfoul-Pfiffen der Schiedsrichter – sichtlich nervten. Allein elf technische Fehler in den ersten 30 Minuten gegenüber neun der Melsunger gaben den Hessen zusätzliche Angriffschancen.
HSV Handball: Johannes Bitter bekam zu selten die Bälle
Zudem bekam HSVH-Torhüter Johannes Bitter hinter einer wackligen Abwehr Hände und Füße zu selten an die Bälle, zwei von 17 Würfen konnte der 40-Jährige nur parieren. Dann verletzte sich Mittelblocker Andreas Magaard in der 22. Minute. Der Däne humpelte in die Kabine. Nach der blauen Karte (Tätlichkeit, ein Spiel Sperre) gegen Kreisläufer Niklas Weller im Flensburg-Spiel, fehlte den Hamburgern in der Abwehrzentrale fort an ein Spezialist.
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Nach dem Seitenwechsel schien das Spiel endgültig zu kippen. Melsungen zog bis zur 38. Minute auf 20:15 davon, später auf 25:19 (49.). Jansen nahm Bitter aus dem Tor, brachte Neuzugang Ivan Budalic, der in der Schlussphase mit drei Paraden zum Rückhalt wurde. Der HSVH kämpfte sich jedoch zurück, konnte fünf Minuten vor Schluss bis auf 26:27, kurz danach auf 27:28 verkürzen. Die Chance zum Ausgleich ergab sich aber nicht mehr. Mit fünf Toren war der Däne Casper Mortensen bester Werfer der Hamburger.