Hamburg. Der HSVH hat den Bundesliga-Auftakt gegen den Meisterschaftskandidaten zwar verloren, doch viele Erkenntnisse gewonnen.
Die Fans hatten die Barclays Arena am späten Donnerstagabend längst verlassen, als Torsten Jansen noch einmal Gesprächsbedarf hatte. Der Trainer des HSV Hamburg (HSVH) kochte innerlich nach der 30:31-Niederlage zum Auftakt der Handball-Bundesliga gegen die SG Flensburg-Handewitt, stattete dem Schiedsrichtergespann in der Kabine einen Besuch ab.
HSV Hamburg: Schiedsrichter im Fokus der Kritik
Insbesondere zwei Entscheidungen hatten Jansen erzürnt. Erst sah Kapitän Niklas Weller wegen eines Ellenbogenschlags die Rote und Blaue Karte (Tätlichkeit). In der Schlussminute kassierten dann Tobias Schimmelbauer (wegen Fouls) und Jansen selbst (wegen Meckerns) eine Zweiminutenstrafe, die doppelte Überzahl nutzte Flensburgs Kreisläufer Johannes Golla zum Siegtreffer.
Wie die Aussprache mit den Schiedsrichtern ablief, wollte Jansen nicht verraten. Nur so viel: „Die beiden haben jetzt meine Telefonnummer.“ Ob Weller für weitere Spiele gesperrt wird, ist offen.
Dass der sonst so besonnene Trainer bei der Partie gegen den Meisterschaftskandidaten überhaupt so aus der Haut fuhr, zeigte, dass sein Team bis zum Schluss an einem Punktgewinn schnupperte. „Wir haben fast gar keinen technischen Fehler gemacht, das war natürlich super“, lobte Jansen. „Nach dem Spielverlauf hätte uns ein Punkt sicherlich ganz gut getan.“
HSV Hamburg deutete Qualität im Kader an
Tatsächlich zeigten die Hamburger nach dem großen Kaderumbruch im Sommer eine starke Leistung, spielten insbesondere im Angriff schnell und kreativ. Vor allem zwei Neuzugänge hatten daran erheblichen Anteil. Der dänische Rückraumrechte Jacob Lassen wurde mit sieben Treffern bei seinem Pflichtspieldebüt direkt bester Werfer, auch der niederländische Spielmacher Dani Baijens war mit fünf Toren und einer großen Portion Spielwitz eine stetige Bedrohung für die SG-Deckung. „Ich habe ein paar gute Aktionen gehabt, in der zweiten Hälfte hätte ich noch ein bisschen mehr zum Tor ziehen können. Für das erste Spiel bin ich aber sehr zufrieden“, sagte Baijens.
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Und Jansen? Der sah, nachdem er sich ein bisschen beruhigt hatte, auch das Positive. „Wir sind einen wichtigen Schritt als Mannschaft gegangen. Wir haben gesehen, dass wir auch gegen eine Mannschaft wie Flensburg mithalten können, wenn wir am Maximum spielen“, sagte er. Die nächste Chance auf Punkte hat der HSVH am kommenden Donnerstag (19.05 Uhr/Sky) bei der MT Melsungen.