Hamburg. Das Rückraum-Ass hatte sich in Melsungen schwer verletzt. Wie die Bundesliga-Handballer im Abstiegskampf bestehen wollen.

Die nächtliche Rückreise lief dann wie geplant. Nach dreieinhalb Stunden Busfahrt trafen die Handballer des HSV Hamburg (HSVH) am Freitagmorgen gegen zwei Uhr von ihrem Bundesligaauswärtsspiel in Melsungen vor ihrer Trainingshalle im Volkspark ein. Auf der Hinfahrt hatten sie nach einer Vollsperrung der Autobahn 7 noch 6:15 Stunden für die rund 320 Kilometer nach Kassel gebraucht.

Der Tag war deshalb schon vor der 22:26 (9:14)-Niederlage ein gebrauchter, zudem verletzte sich mit Lukas Ossenkopp Anfang der zweiten Halbzeit nach einem Sturz auf die Schulter bereits der fünfte Rückraumspieler der Hamburger. Zwei Bänder rissen am Schultereckgelenk seines Wurfarms, der 29-Jährige fällt bis zu sechs Wochen aus.

HSV Hamburg von vielen Verletzungen betroffen

Es ist diese Häufung an Verletzten, die Trainer Torsten Jansen derzeit mehr Sorgen bereitet als die nun schon fünfte Niederlage in Folge, die siebte in den vergangenen acht Spielen. Den gesicherten Mittelfeldplatz hat der Bundesliga-Aufsteiger inzwischen Richtung Abstiegszone verlassen, doch Alarm schlägt noch niemand im Club. „Uns fehlte zuletzt auch ein bisschen das Spielglück“, sagt Vizepräsident Martin Schwalb.

Mut mache ihm, „dass wir uns nicht abschlachten lassen, dass wir lange Phasen in jedem Spiel haben, in denen alles ineinandergreift“. Kehrten die Verletzten zurück, habe das Team ausreichend Qualität, um die Klasse zu halten. Zudem wüssten Routiniers wie Torhüter Johannes Bitter (39), Kreisläufer Manuel Späth (36) sowie die Linksaußen Tobias Schimmelbauer (34) und Casper Mortensen (32) mit Rückschlägen umzugehen, deshalb habe sie der Club ja verpflichtet, um die junge Mannschaft zu stabilisieren.

Dass Dominik Axmann (Bänderriss im Fuß), Asat Valiullin (Kniereizung), Jan Kleineidam (muskuläre Rücken­probleme) und Philipp Bauer (Gehirnerschütterung) im Heimspiel am Donnerstag (19.05 Uhr) gegen den HC Erlangen wieder im Kader stehen, scheint aus medizinischer Sicht nicht ausgeschlossen. Als am Freitagnachmittag die Mannschaft in der Trainingshalle den Kraftraum ausräumte, die gelieferten neuen Geräte selbst montierte, legten auch die vier Rekonvaleszenten Hand an. Am Teamgeist, das stand spätestens nach dieser Aktion fest, wird es beim HSVH im Abstiegskampf nicht fehlen.