Hamburg. Die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen kam unfreiwillig zu spät zum Spiel und kassierte beim 22:26 die fünfte Niederlage in Folge.
Der HSV Hamburg (HSVH) hat in der Handball-Bundesliga sein fünftes Spiel in Folge verloren, ist nach der 22:26 (9:14)-Niederlage bei der MT Melsungen im Abstiegskampf angekommen. Kreisläufer Niklas Weller war mit sechs Treffern bester Werfer der Hamburger. Melsungens Gleb Kalarash sah nach einem Foul an HSVH-Spielmacher Leif Tissier die Rote Karte (49. Minute). "Wir sind gut ins Spiel gekommen, machen dann ein paar Fehler zu viel, kommen in die Abwehr nicht rein, verwerfen zwei Siebenmeter und nutzen mehrmals die Überzahl nicht, dann kannst du in Melsungen nicht gewinnen", meinte Tissier.
Die Voraussetzungen für das erst dritte Pflichtspiel des HSVH in diesem Jahr waren allerdings alles andere als optimal. Mit Dominik Axmann (Bänderriss im Fuß), Philipp Bauer (Gehirnerschütterung), Asat Valiullin (Knieprobleme) und Jan Kleineidam (Rückenprobleme) fielen gleich vier Rückraumspieler aus. Wenigstens Nicolai Theilinger konnte nach einem falsch positiven Corona-Test den Bus am Volkspark um 13 Uhr in Richtung Kassel besteigen.
HSV Hamburg von Vollsperrung auf der Autobahn ausgebremst
Der stand jedoch nach Vollsperrung der A7 im Stau, brauchte für die 320 Kilometer 6:15 Stunden. Um 19.15 Uhr traf das Team in der Halle ein, zehn Minuten nach dem geplanten Anwurf. Der wurde nach langen Verhandlungen auf 19.50 Uhr verschoben, HSVH-Trainer Torsten Jansen hatte für einen noch späteren Beginn plädiert: „Wir brauchen eine längere Aufwärmphase.“ Die Melsunger, nach dem Abbruch (Zusammenbruch des Bruders eines HSVH-Profis auf der Tribüne) und der Wiederholung des Hinspiels (26:25) ohnehin schlecht auf die Hamburger zu sprechen, warfen ihnen vor, nicht schon am Vortag angereist zu sein.
HSVH führte nur ein einziges Mal im Spiel
Das Spiel als solches ist schnell erzählt. Jan Forstbauer netzte nach 111 Sekunden zum 1:0 ein, der einzigen Hamburger Führung. Bis zum 4:4 hielt das Team die Partie ausgeglichen. Danach entschied die fehlende Durchschlagskraft aus dem Rückraum die Begegnung zugunsten der Melsunger, obwohl der HSVH zu Beginn der zweiten Halbzeit den Rückstand zwischenzeitlich auf 15:17 (39. Minute) verkürzen konnte. Kurze Zeit später stand es 16:21, und Trainer Jansen zürnte in seiner Auszeit: „Lasst euch nicht abschlachten.“ Doch die Melsunger hatten mit Nebojsa Simic (12 Paraden) auch den besseren Torhüter.
Für das nächste Bundesliga-Heimspiel des HSV Hamburg am 10. März gegen den HC Erlangen sind unterdessen in der Sporthalle Hamburg in Winterhude 2576 Zuschauende zugelassen.