Hamm. Die Hamburger verlieren zum Jahresabschluss beim ASV Hamm-Westfalen deutlich – und stecken mitten im Abstiegskampf.

Die Mimik von Torsten Jansen sprach Bände. Grimmig schaute der Trainer des Handball-Spor-Vereins Hamburg drein, starr geradeaus. Seine Spieler trotteten schon nach neun Minuten mit gesenkten Köpfen zum Anwurf an den Mittelkreis. Zwei Tage nach dem Handballfest beim 33:32 gegen Essen vor 9702 Zuschauern in der Barclaycard-Arena verloren die Hamburger zum Zweitliga-Jahresabschluss am zweiten Weihnachtsfeiertag beim ASV Hamm-Westfalen deutlich mit 29:34 (11:17).

Kapitän äußert sich enttäuscht

Das Spiel „verlieren wir heute in den Anfangsminuten. Da schmeißen wir einen Ball nach dem anderen weg und kriegen reihenweise einfache Gegentore über Gegenstöße“, bilanzierte ein enttäuschter Kapitän Lukas Ossenkopp, der als bester Werfer auf neun Tore (2/3 Siebenmeter) kam.

Vom Fünftorerückstand beim 2:7 (9. Min.) sollten sich die Hamburger nicht mehr erholen, liefen bis auf einen Dreitoreanschluss (23:26/47.) permanent hinterher.

Wie ein Fehlerfestival

Im Angriff glichen Passspiel und Wurfauswahl einem Fehlerfestival, in der Abwehr fehlte der Zugriff. Es war auch eine physische und mentale Kräftefrage nach nun 20 Spieltagen. „Um so ein Spiel zu drehen, musst du vorne konsequent treffen oder hinten eine überragende Abwehr- oder Torwartleistung haben. Beides hatten wir heute nicht“, sagte Ossenkopp.

Selbst Torhüter Aron Edvardsson (6 Paraden), ansonsten ein Punktegarant, war außer bei Siebenmetern, wo er gleich viermal Sieger blieb, chancenlos. Für den Isländer geht es nun direkt zu Vorbereitung auf die Handball-WM in Deutschland und Dänemark (10. bis 27. Januar). Seine Teamkollegen dürfen sich bis zum 10. Januar im Urlaub erholen, ehe der gnadenlose Zweitliga-Abstiegskampf mit dem Heimspiel am 10. Februar gegen Spitzenreiter Balingen-Weilstetten fortgesetzt wird.

Analyse folgt

Torsten Jansen will die „Berg-und-Tal-Fahrt“ seines Teams in aller Ruhe analysieren – und dann die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Mit 16:24 Punkten bleiben die Hamburger als Tabellen-14. einen Zähler vor den Abstiegsplätzen 16 bis 20. Wie zu Saisonbeginn prognostiziert, befinden sich elf Teams in der bedrohten Zone.