Hamburg/Flensburg. Zwei Jahre nach der Insolvenz und dem Rückzug aus der Bundesliga erreicht der Ex-Meister beim Wiederaufbau das nächste Etappenziel.
HSV und Zweite Bundesliga – in diesem Fall ist das eine Erfolgsgeschichte. Zwei Jahre nach dem insolvenzbedingten Absturz in die Drittklassigkeit hat der Handball-Sport-Verein Hamburg den Aufstieg in die Zweite Bundesliga perfekt gemacht. Der Tabellenführer der Dritten Liga Nord setzte sich am Sonnabend beim DHK Flensborg, der neuen Mannschaft des früheren HSV-Trainers Jens Häusler, mit 28:24 (11:11) durch.
Der ganz große Jubel brach jedoch erst zweieinhalb Stunden später aus. Verfolger TSV Altenholz verlor überraschend beim MTV Braunschweig mit 27:32 (13:13) und kann bei zwei ausstehenden Partien nach Punkten bestenfalls noch mit den Hamburgern (44:6) gleichziehen. Da aber bei Punktgleichheit der direkte Vergleich entscheidet, ist dem HSV die Meisterschaft und damit der Aufstieg nicht mehr zu nehmen.
Schwalb: Kein Geld für Verstärkungen
Nach der Rückkehr nach Hamburg gab es in der Volksbank-Arena eine spontane Party mit den Fans. "Ich hatte vor der Saison nicht gedacht, dass wir schon aufstiegsreif wären, aber die Mannschaft hat sich sehr gut entwickelt", sagte der Vizepräsident und frühere Meistertrainer Martin Schwalb, der das Geschehen im Livestream und Liveticker verfolgte. Es verbiete sich jedoch, bereits an die Rückkehr in die Bundesliga zu denken. Schwalb: "Uns ist klar, dass wir in der Zweiten Liga am Ende der Nahrungskette stehen." Über Verstärkungen könne man erst nachdenken, wenn das nötige Geld dafür vorhanden sei. "Im Augenblick haben wir es nicht."
Hamburgs Sportsenator Andy Grote gratulierte der Mannschaft von Trainer Torsten Jansen: „Die Leistung dieses jungen Teams und sein Auftreten auf dem Spielfeld und jenseits der Außenlinien ist gleichermaßen beeindruckend. Das Team belohnt sich mit dem Aufstieg für eine herausragende sportliche Saisonleistung.“
Herausragender Mann in Flensburg war vor 978 Zuschauern wieder einmal Hamburgs Spielmacher Lukas Ossenkopp, der neun Tore warf, drei davon per Siebenmeter. Das Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt II am 27. April (20 Uhr, Sporthalle Hamburg) kann für den früheren deutschen Meister und Champions-League-Sieger somit zur großen Aufstiegsparty werden.
Barmbek vor Wiederabstieg
Bitter verlief der Spieltag dagegen für Lokalrivale HG Hamburg-Barmbek. Der Tabellenvorletzte unterlag dem Tabellendritten Mecklenburger Stiere Schwerin vor 199 Zuschauern knapp mit 33:35 (14:16) und kann den Wiederabstieg auch wegen des Braunschweiger Erfolgs kaum noch verhindern.