Hamburg/Kiel. Kevin Herbst erzielte fünf Sekunden vor Schluss den umjubelten Siegtreffer für den HSV. Kiel holte vierten Meistertitel in Serie.

Die Bundesliga-Handballer des HSV Hamburg haben sich mit einem Last-Minute-Sieg aus der Saison verabschiedet. Vor 7402 Zuschauern bezwangen die Hanseaten am Freitag den VfL Gummersbach mit 32:31 (13:21). Kevin Herbst erzielte fünf Sekunden vor Schluss den umjubelten Siegtreffer. Beste Werfer waren Kentin Mahé (10/3) für Hamburg sowie Raul Santos (8/2) für Gummersbach.

Damit beendet der HSV, der am vergangenen Sonntag beim 26:45 in Lemgo eine historische Auswärtsniederlage hinnehmen musste, die Serie auf dem neunten Platz. Schlechter waren die Norddeutschen zuletzt in der Spielzeit 2005/06.

Die personell gebeutelten Gastgeber, bei denen sich vor dem Spiel auch noch Rückraumschütze Alexandru Simicu abmeldete, hatten gegen den wiedererstarkten Altmeister zunächst immense Probleme. Die Abwehr hatte keinen Zugriff und der Angriff agierte zu ideenlos. Dazu wurden klarste Gelegenheiten ausgelassen. Schon in der ersten Halbzeit verwarfen Torsten Jansen und Mahé je einen Siebenmeter.

Nachdem beim 16:25 (39.) die höchste Heimpleite der Clubgeschichte gedroht hatte, starteten die Hamburger eine furiose Aufholjagd, glichen in der 59. Minute zum 31:31 aus. Dann hielt Schlussmann Max-Henri Herrmann einen Siebenmeter von Santos und Herbst traf.

THW Kiel zum 20. Mal Deutscher Meister

Unterdessen gewann der THW Kiel zum 20. Mal die deutsche Handball-Meisterschaft. Die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason sicherte sich durch einen 33:29 (18:12)-Heimerfolg gegen den TBV Lemgo am letzten Bundesliga-Spieltag ihren vierten Meistertitel in Serie und verwies die Rhein-Neckar Löwen erneut auf den zweiten Platz.

Der Rekordchampion feierte vor 10.250 Zuschauern in der ausverkauften Sparkassen-Arena den zehnten Triumph seit 2005. Nur der HSV Hamburg konnte 2011 die Dominanz der Zebras in den vergangenen Jahren brechen. Für die erfolgsverwöhnten Kieler war es der einzige Titel der Saison.

Kiel stand schon vor dem Spieltag wegen des deutlich Vorsprungs (zwei Punkte und Tore) auf die Löwen praktisch als Meister fest – so wurde die Partie für das Team um Nationalspieler Steffen Weinhold zu einem Schaulaufen. Der Grundstein zur Meisterschaft: Kiel blieb in den letzten 15 Liga-Spielen ungeschlagen. Gegen Lemgo konnte sich Gislason sogar den Luxus erlauben, auf seinen angeschlagenen Rückraumstar Filip Jicha (Schambeinentzündung) zu verzichten.