Hamburg. In einer Kategorie haben die Basketballer aus Wilhelmsburg gravierende Probleme. Abhilfe dürfte demnächst wieder parat stehen.
Wie jede Sportart hat der Basketball Binsenweisheiten zu bieten, an denen mal mehr, mal weniger dran ist. „Wer die Bretter kontrolliert, kontrolliert das Spiel“, ist eine davon. Gemeint ist das Regiment über die Rebounds. Vergebene Würfe, die vom Brett, das längst aus Plexiglas ist, abprallen also.
Die Kontrolle darüber haben die Veolia Towers Hamburg zuletzt verloren. Oder besser gesagt: gar nie erst gehabt. Es ist der Makel, der sich durch ein sonst bislang relativ gute Saison in der Bundesliga zieht. In der Quote der gefangenen Fehlwürfe sind die Wilhelmsburger offensiv (24,6 Prozent) wie defensiv (58,9 Prozent) jeweils Vorletzter. Bei der 85:91-Niederlage bei den Fit/One Würzburg Baskets am Freitagabend war es besonders frappierend. Mit 34:43 verloren die Hamburger das Reboundduell. Entscheidend waren die 18 zweiten Chancen, die sie den Franken gewährten.
Veolia Towers Hamburg haben ein Problem beim Rebounding
„Wir haben über große Strecken herausragend verteidigt, einzig das Rebounding hat gefehlt. Es bleibt unsere Herausforderung, ich sehe aber, wie wir Fortschritte machen“, sagte Cheftrainer Benka Barloschky. Forward Jordan Barnett forderte: „Daran müssen wir arbeiten.“
Die Schwierigkeit: Abpraller zu fangen, lässt sich schwerlich trainieren. Absprachen, welche Gegenspieler vom Korb wegzublocken sind, helfen, maßgeblich sind aber Größe und Athletik. Beides haben die Towers im Kader – derzeit aber nur in homöopathischen Dosen.
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Die Ausfälle von Benedikt Turudić und Zsombor Maronka wiegen schwer. Das Duo dürfte zum nächsten Bundesligaspiel zurückkehren – und dann eine andere Weisheit bestätigen: „Größe kannst du nicht trainieren.“