Hamburg. Die Towers spielen Freitag (20 Uhr) in Würzburg. Für Hamburgs Sportchef ist es eine Reise in die Vergangenheit: „Wir waren oft feiern.“
Marvin Willoughby machte sich am Donnerstagnachmittag auf einen langen Heimweg. Knapp sieben Stunden dauert die Busfahrt von Hamburg in die Stadt, die der Sportchef der Veolia Towers Hamburg als sein „zweites Zuhause“ bezeichnet: „In Würzburg leben Menschen, die ich als Teil meiner Familie bezeichne.“
Nun ist der Grund der langen Fahrt nicht etwa ein netter Familienbesuch, zumindest nicht ausschließlich. Vielmehr befindet sich Willoughby, der mit dem gesamten Team der Towers reist, auf Dienstreise. Am Freitagabend (20 Uhr) treffen die Hamburger in der Basketball-Bundesliga auf die FIT/One Würzburg Baskets. Die Reise nach Franken ist für Willoughby auch immer eine in seine eigene Vergangenheit.
Willoughby Teil der „jungen Wilden“
1998 wechselte er als 20-Jähriger aus Hamburg zum damaligen Aufsteiger. Für das aufstrebende Basketballtalent damals ein „Kulturschock“, wie Willoughby heute erzählt: „Ich bin sehr, sehr gerne Hamburger, auch damals schon“, sagt Willoughby, „das habe ich auch jeden wissen lassen. Das kam nicht überall gut an.“
In Würzburg traf Willoughby auf eine junge Mannschaft und prägte mit seinen Teamkollegen Demond Greene, Robert Garrett und einem gewissen Dirk Nowitzki die Ära der „jungen Wilden“: „Es hat sich angefühlt, als würde man einfach mit ein paar Freunden Basketball zocken“, erzählt Willoughby: „Ich habe gar nicht realisiert, dass ich jetzt Basketball-Profi bin.“ Zumal er nebenbei auch noch seinen Wehrdienst im rund 50 Kilometer entfernten Külsheim ableisten musste.
Willoughby: WhatsApp-Gruppe mit Nowitzki
Vier Jahre spielte der 46-Jährige in Würzburg und reifte dort zum Nationalspieler. Die Zeit sei „völlig unbeschwert“ gewesen. Und aus Greene, Garrett und Nowitzki seien „Freunde fürs Leben“ geworden. Bis heute haben die vier Ex-Nationalspieler eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe, in der sie sich noch regelmäßig austauschen. Zu konkreten Inhalten möchte Willoughby sich aber lieber nicht äußern, sagt er lachend.
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So viel aber verrät er: Während der Zeit in Würzburg seien die Spieler jeden Mittwoch zu Gast im Nachtclub „Airport“ gewesen. „Ich weiß gar nicht, ob es den überhaupt noch gibt“, sagt Willoughby, „aber da waren wir oft feiern.“ Ob es für die Towers Freitagabend Grund zum Feiern gibt, entscheiden die Spieler. Zeit, um ins „Airport“ zu gehen, bleibt aber ohnehin nicht. Nach dem Spiel steht die lange Rückreise nach Hamburg an – Willoughbys wahres Zuhause.