Hamburg. Im EuroCup zeigen sich die Basketballer erstmals wettbewerbsfähig. Und das, obwohl Trainer Barloschky ein Quartett fehlt.
Das Geisterspiel hatten die Veolia Towers Hamburg hinter sich gebracht, da verschwand auch das wie von Geisterhand im Basketball-EuroCup erscheinende zweite Gesicht. Bislang waren die Wilhelmsburger verlässlich in der Bundesliga überzeugend, während sie international ihr weniger attraktives Antlitz zeigten.
Das änderte sich am Mittwochabend gegen Hapoel Jerusalem trotz der 74:89-Niederlage. Im bulgarischen Samokow, wo die Begegnung während des Kriegs in Israel aus Sicherheitsgründen ohne Zuschauer ausgetragen wurde, zeigte die Mannschaft von Cheftrainer Benka Barloschky im dritten Spiel des laufenden Wettbewerbs ihre bislang mit Abstand stärkste Leistung.
Veolia Towers Hamburg fehlt das Wurfglück gegen Jerusalem
Was fehlte, um trotzdem an den Konkurrenten heranzureichen? „Das Wurfglück“, meinte Barloschky. Sein Team hatte nur 29 Prozent von der Dreierlinie getroffen, war gegen den physisch überlegenen Opponenten defensiv dafür weitgehend stabil. „Aus jedem Spiel können wir lernen und einen Schritt weiter nach vorne machen. Ich bin sehr stolz“, sagte Barloschky.
Ein Merkmal der Verteidigungsstrategie der Hamburger ist es geworden, sehr variabel zu agieren. Zeitweise decken die Hanseaten ihre Gegenspieler über das ganze Feld, mal mischen sie eine Zonenverteidigung ein, dann stehen sie wieder klassisch Mann-gegen-Mann. „Wir haben gekämpft und uns damit im Spiel gehalten. Am Ende ist uns dann aber die Puste ausgegangen“, sagte Flügelspieler Jordan Barnett, der immer besser in Form kommt.
Im Schlussviertel geht den Towers die Puste aus
Außer Form, und auch das begründete die Schlappe im Schlussviertel, weil nicht einsatzbereit, waren hingegen Jan Niklas Wimberg, Zsombor Maronka sowie die vorsichtshalber geschonten Keondre Kennedy und Kur Kuath. „Ohne die Teammates war es schwierig, aber wir konnten uns weitgehend an den Plan halten“, sagte Topscorer Jaizec Lottie.
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Zum nächsten Spiel am kommenden Dienstag im EuroCup gegen Cluj-Napoca aus Rumänien dürften zumindest Kennedy und Kuath wieder dabei sein. Auch dem Rest bleibt genug Zeit zur Erholung. Nach der Landung am Donnerstag in Hamburg gab Barloschky dem Team an diesem Freitag frei. Bleibt zu hoffen, dass die alten Geister in Bulgarien geblieben sind.