Hamburg. Die Basketballer erwartet beim Deutschen Meister FC Bayern München eine besondere Neuerung. Trainer Benka Barloschky ist gespannt.
Wer in dieser Truppe an Ausnahmekönnern der überstrahlende ist, lässt sich kaum sagen. Nicht zuletzt für Weltmeistertrainer Gordon Herbert, der seit dieser Saison beim FC Bayern München die Geschicke führt, könnte dies gelten. Wenn die Veolia Towers Hamburg am Sonntag (15 Uhr/Dyn) beim Deutschen Meister und Pokalsieger gastieren, ist der Star dennoch ein anderer: der Boden.
Das Bundesligaspiel im BMW Park wird auf einem Glasboden ausgetragen, der von darunter installierten LED-Displays beleuchtet wird. Neben den Spielfeldmarkierungen können so vor allem spektakuläre Animationen und Werbung eingeblendet werden.
Basketball: Veolia Towers Hamburg spielen auf LED-Glasboden beim FC Bayern München
Die Spieler mögen den Untergrund, weil die keramische Oberfläche rutschhemmend wirkt und somit die Gefahr von Verletzungen hemmt. Der Boden strahlt Wärme ab, Schweiß oxidiert dadurch schnell, zu dem sind die Parkettaufkleber, die immer wieder zur Stolperfalle für Akteure werden, dadurch obsolet.
„Es gibt viele Bereiche in der Basketball-Bundesliga, an denen gewerkelt wird, um die Attraktivität zu steigern. Der Glasboden ist der nächste Schritt in eine neue Dimension“, sagt Sebastian Pichlmayer, Markenbotschafter des Herstellers ASB Glassfloor aus Stein an der Traun. Der Boden stelle für jeden Involvierten, ob Spieler, Fan oder Sponsor, eine deutliche Verbesserung dar, so der 43-Jährige.
LED-Boden liegt in der Georg-Elser-Halle im Bunker auf St. Pauli
Selbst Trainer können mit simplem Aufwand im Training Spielzüge und Übungen auf dem Boden darstellen. Das Taktikbrett hätte ausgedient. Unternehmen können die Einblendungen auf innovative Art nutzen. „Gibt es einen Anklebreaker, kommt die Werbung für die Knöchelschiene, geht ein Spieler ,coast-to-coast‘ fliegt anschließend ein Flugzeug über den Court“, regt Pichlmayer an.
Die Lebensdauer des Glasbodens beträgt rund 70 Jahre, die von Parkett bis zu 15. Laut Weltverband Fiba kostet eine Anschaffung der Display-Version rund 2,5 Millionen Euro. Die vergünstigte Variante, auf der unterschiedliche Sportfelder angezeigt werden, liegt in der Georg-Elser-Halle im Bunker auf St. Pauli. „Jeder, der einen neuen Boden verlegt, sollte sich die Wahl genau überlegen. Das ist die Zukunft des Hallensports“, sagt Pichlmayer.
Cheftrainer Benka Barloschky bangt um Jaizec Lottie und Zsombor Maronka
Towers-Cheftrainer Benka Barloschky, der um die am Dienstag im EuroCup-Spiel gegen Bourg-en-Bresse (80:100) leicht umgeknickten Jaizec Lottie und Zsombor Maronka bangt, ist gespannt. „Mal schauen, ob es eine Oktoberfest-Animation gibt“, sagt er.
Letztlich sei es aber „nur ein Boden“. Viel mehr hoffen die Wilhelmsburger nach dem Auftaktsieg gegen Alba Berlin nun in München nicht ernüchternd auf einem anderen Boden zu landen: dem der Tatsachen.
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Kurz notiert: Wie stark 3x3-Basketball verfangen kann, ist seit Olympia in Paris bekannt. Mindestens dreifach spektakulär wird es an diesem Sonnabend auch in Hamburg beim am Freitag begonnenen Challenger-Turnier. Dafür sprechen der Austragungsort – die nagelneue Georg-Elser-Halle im Bunker auf St. Pauli; der LED-Court und vor allem das Weltklasse-Teilnehmerfeld um die deutschen U-23-Weltmeister. Beginn ist um 17.15 Uhr, das Finale gegen 21.05 Uhr.