Hamburg. Beim 89:84-Sieg stellen Will Christmas und Jonas Wohlfarth-Bottermann jeweils persönliche Bestmarken in dieser Saison auf.
Dass sich die Veolia Towers Hamburg in dieser Saison in der Basketball-Bundesliga zu viele Ballverluste leisten, ist bekannt. Doch als am Sonnabendabend nach gerade einmal 3:32 Minuten schon vier teils fahrlässige Turnover zu Buche standen, konnte den 3025 Zuschauern in der Inselpark Arena, darunter auch Sportsenator Andy Grote, Angst und Bange werden. Nach dem Spiel konnten sich die Hamburger vor allem bei zwei Spielern bedanken, dass trotzdem ein 89:84-Sieg (17:22, 31:24, 17:13, 24:25) gegen die MHP Riesen Ludwigsburg auf der Anzeigetafel stand. Doch der Reihe nach.
Augenblicke nach besagtem viertem Turnover nahm Trainer Benka Barloschky beim Stand von 5:12 bereits die erste Auszeit und versuchte, seine Spieler wachzurütteln: „Bei so vielen Ballverlusten ist es klar, dass Ludwigsburg ins Rollen kommt. Ich habe noch mal an das erinnert, was wir vor dem Spiel besprochen haben“, sagte der Trainer nach der Partie. Und dazu zählte unter anderem auch: den Ball kontrollieren.
Zwar baute Ludwigsburg den Vorsprung nach Barloschkys Auszeit noch auf zwölf Punkte (5:17/4.) aus, doch anschließend konnten die Towers das Spiel ausgeglichener gestalten. Dabei halfen auch Barloschkys Wechsel, der Ivey, Meisner und Wohlfarth-Bottermann aufs Parkett schickte. 17:22 stand es nach dem ersten Viertel – angesichts der Anfangsminuten ein akzeptables Ergebnis für die Hamburger.
Christmas dreht auf – Hamburg Towers zur Halbzeit in Führung
Im zweiten Viertel zeigten sich die Towers insgesamt deutlich verbessert. Doch ein Mann ragte heraus: Will Christmas. In den letzten vier Minuten des zweiten Viertels erzielten die Hamburger 17 Punkte – 15 davon kamen vom US-Amerikaner, der mit insgesamt 28 Punkten seinen bisherigen Saisonbestwert um sechs Punkte verbesserte: „Ich habe einen guten Rhythmus gefunden und bin froh, dass die Bälle reingeflogen sind“, sagte er nach der Partie. Zur Halbzeit führten die Hamburger mit 48:46. Dabei half aber auch der Gegner, der einige Würfe liegen ließ und zur Halbzeit lediglich sechs von elf Freiwürfen im Korb versenken konnte.
Auch im dritten Viertel setzten die Towers ihre konzentrierte Leistung fort. Und war es eben noch Christmas, der nahezu jeden Wurf verwandelte, so lief im dritten Viertel ein anderer Akteur zu Bestleistungen auf. Jonas Wohlfarth-Bottermann sicherte seinem Team ein ums andere Mal defensiv wie offensiv den Ball und kam zum Ende des dritten Viertels auf elf Rebounds – auch das ein neuer Saisonbestwert für den 34 Jahre alten Center.
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Am Ende brachten die Towers den Vorsprung über die Ziellinie und beendeten ihre Niederlagenserie von vier Pleiten am Stück. Durch den Sieg gegen den direkten Konkurrenten aus Ludwigsburg (Platz acht) meldet sich Barloschkys Mannschaft außerdem im Kampf um die Play-ins (Platz sieben bis zehn) zurück. Zwischen den Towers und Ludwigsburg steht Oldenburg – der kommende Gegner der Hamburger (28.04./17 Uhr). Es bleibt abzuwarten, ob auch dort wieder Bestmarken nötig sein werden, um den Gegner zu besiegen.
Veolia Towers Hamburg: Christmas (28 Punkte), Ivey (15), King (14), Durham (13), Wohlfarth-Bottermann (9), Hinrichs (4), Brauner (3), Meisner (2), Dziewa (1), Möller.