Hamburg. In Nico Brauner verlieren die Basketballer einen guten Werfer. Routinier, Bayern-Spieler oder Youngster – wer ihn ersetzen könnte.
28 Jahre dauerte es, ehe Nico Brauner sein Ziel erreicht hatte. Nach seiner Zeit am College und der 2. Bundesliga ProA war er endlich in der Basketball-Bundesliga angekommen. Die Veolia Towers Hamburg gaben dem Shooting Guard eine Chance.
Mehr noch: Brauner konnte sogar im EuroCup auflaufen und zeitweise brillieren. Doch nach einer Saison ist Schluss. Bei den Wilhelmsburgern und auch generell. Der 29-Jährige beendet seine professionelle Karriere.
Basketball: Nico Brauner beendet Karriere bei den Veolia Towers Hamburg
„Ich habe gemerkt, dass mich der Sport nicht mehr so erfüllt und die Motivation, die mir den Weg in den letzten Jahren geebnet hat, nicht mehr so vorhanden ist“, begründet Brauner diesen Schritt. Die Erfahrungen in der Bundesliga und im internationalen Wettbewerb seien der verdiente Lohn für die harte Arbeit gewesen.
„Nico ist ein ganz feiner Kerl, er hat genau das gebracht, was wir uns von ihm erwartet hatten", sagt Towers-Sportchef Marvin Willoughby. Brauner habe sich stets vorbildlich verhalten, „auch in schwierigen Phasen, in denen er es sportlich nicht einfach hatte", so der 46-Jährige. Es spreche auch für seinen Charakter und stehe sinnbildlich für ihn als Typen, dass er seinen Abschied frei bestimme.
Wie es für den Dreierexperten weitergeht, steht noch nicht fest
„Ich weiß noch nicht, was ich nun machen werde", hatte Brauner bei der Saisonabschlussfeier im Gespräch mit dem Abendblatt gesagt. Er werde schon auf die Füße fallen. Es ist dem clever wirkenden gebürtigen Wiesbadener zu glauben.
In der für die Towers abgelaufenen Saison hatte Brauner in der Bundesliga durchschnittlich 2,6 Punkte erzielt, im EuroCup 3,7. Sein Dreipunktwurf, eigentlich die Spezialität des 1,87-Meter-Mannes, fiel mit 25,6 beziehungsweise 37,3 Prozent nicht so stark wie gewöhnlich.
Willoughby und Barloschky suchen deutsche Spieler
Wie die Hamburger die Produktion ersetzen oder ausbauen wollen, wird sich in den kommenden Wochen offenbaren. Deutsche Akteure haben derzeit Priorität bei der Spielersuche von Sportchef Willoughby und Cheftrainer Benka Barloschky (36).
Unter der Woche soll das Duo angeblich nach München geflogen sein. Möglicher Gesprächspartner dort: Niklas Wimberg (28), der den FC Bayern nach Auslaufen seines Vertrags im Sommer voraussichtlich verlassen wird. Allerdings gibt es für den Forward auch Interessenten aus Spanien und Türkei.
Benjamin Schröder ein heißer Towers-Kandidat
Daneben sollen sich die Towers auch mit Routinier Akeem Vargas (34/MLP Academics Heidelberg) unterhalten haben und wohl schon bedeutend weiter mit Benjamin Schröder sein. Der 20-Jährige spielte zuletzt für die George Washington University in den USA und war dem Vernehmen nach vor einigen Wochen zum Probetraining in Hamburg.
Auf den großen Positionen war das Interesse an Jonathan Bähre (27/MHP Riesen Ludwigsburg) und Benedikt Turudic (27/Telekom Baskets Bonn) aus Gesprächen herauszuhören. Bei den Importakteuren schauen sich die Towers unter anderem in der zweiten spanischen und italienischen Liga nach Rohdiamanten um.
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Die Hoffnung auf einen Verbleib von Aljami Durham ist dagegen nahezu erloschen. Nachdem sich die Wilhelmsburger über Wochen in Gesprächen um den Topscorer bemüht hatten, wechselte dieser urplötzlich den Berater, der ihn meistbietend bei Bàsquet Girona in Spanien anbot.
Der Girls Day der Hamburg Towers für Anfängerinnen zwischen neun und 13 Jahren am Sonntag ist mit 40 Teilnehmerinnen restlos ausgebucht. Aus dem Profiteam wird Al-Fayed Alegbe (20) vorbeischauen.