Hamburg. Das Team von Cheftrainer Benka Barloschky tritt zum Play-in-Duell in Oldenburg an. Experte Basti Doreth rechnet den Towers Chancen aus.

Sein Rentnerdasein hat Basti Doreth exakt zwei Tage genossen. Das letzte Spiel der langjährigen Karriere war gerade erst absolviert, da befand sich der 110-fache Bundesligaspieler schon wieder unter den Vollzeitjobbern. Geändert hat sich zu Beginn der Play-offs der Basketball-Bundesliga aus seiner Perspektive: nichts. „Jetzt geht’s richtig los, das ist die heiße Zeit“, sagt der 34-Jährige, der diese Aussage nun als eloquent-witziger Experte des Streamingdienstleisters Dyn trifft und sie zuvor genauso als Spieler getroffen hätte.

In diese heiße Phase tauchen nun auch die Veolia Towers Hamburg ein, die – Überraschung – laut ihres Cheftrainers Benka Barloschky „richtig heiß“ auf das Play-in-Duell bei den EWE Baskets Oldenburg an diesem Dienstag (18.30 Uhr/Dyn) sind. Nur mit einem Sieg im K.-o.-Duell können die Wilhelmsburger ihre Saison am Leben halten und zwei Tage später beim Verlierer der Play-in-Begegnung Telekom Baskets Bonn gegen MHP Riesen Ludwigsburg die Chance erhalten, sich für die Play-offs zu qualifizieren.

Basketball: Veolia Towers Hamburg treten zum Play-in bei EWE Baskets Oldenburg an

Zukunftsmusik, zunächst steht Oldenburg an, und das sieht Doreth „einen Tick vorn, aber der Druck liegt bei den EWE Baskets“. Überhaupt schätzt der Nürnberger die Aussichten der Towers, die in der regulären Saison beide Duelle mit den Niedersachsen verloren haben, gar nicht so schlecht ein. „Im Kader befindet sich Spielermaterial, das mir für ein Alles-oder-nichts-Spiel geschaffen zu sein scheint“, sagt der 96-malige Ex-Nationalspieler.

Darunter sein ehemaliger Mitspieler Lukas Meisner, der zwar eine durchwachsene Saison spielt, in den vergangenen Wochen aber ansteigende Form zeigte, darunter mit seinen elf Punkten beim 79:66-Sieg gegen die BG Göttingen am Sonntag. „Wenn Lukas zündet, traue ich Hamburg die Überraschung zu“, sagt Doreth. Ansonsten müssten die Gäste den Ball möglichst aus den Händen der starken Spielgestalter Geno Crandall und DeWayne Russell bekommen, „und die anderen Entscheidungen treffen lassen“, sowie die Stärke der „Donnervögel“ beim Offensivrebound kontrollieren.

Ex-Towers-Coach Calles trainiert Oldenburg

Dass in Pedro Calles der Ex-Coach der Towers (von 2020 bis 2022) den Favoriten betreut und zugleich gut mit Barloschky befreundet ist, dürfte weder Vor- noch Nachteil sein. „Es gibt keine Geheimnisse mehr in dieser Saisonphase“, sagt Barloschky. Die Mentalität seiner Spieler stimmt den 36-Jährigen zuversichtlich: „Wir gehen sehr selbstbewusst in die Partie und sind dankbar, diese Möglichkeit zu besitzen, um etwas zu spielen.“

Dass die Towers 50 Fans einen Bus spendieren, ist nicht abträglich. „Jede Stimme kann ein paar Prozentpunkte Energie liefern“, glaubt Barloschky. Und sie kann Oldenburg in die Saisonrente schicken.