Hamburg. Die Bundesliga-Mannschaft ist nicht betroffen. Planungen für Sportzentrum in Wilhelmsburg laufen. Wie es nun weitergeht.

Die Nachricht, dass die Firma Imvest Planen und Bauen GmbH aus dem Unternehmensgeflecht ihres Hauptgesellschafters Tomislav Karajica einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt hat, hatte der Basketball-Bundesligaclub Veolia Towers Hamburg vergangene Woche „mit großem Bedauern und Betroffenheit zur Kenntnis genommen“, sagte Towers-Geschäftsführer Jan Fischer dem Abendblatt. Eine Auswirkung auf den Spielbetrieb oder den Etat des Teams hat die mögliche Pleite nicht.

„Die Firmen von Tomislav Karajica sponsern die Towers schon in der zweiten Saison in Folge nicht mehr. Ohne ,Tomis’ finanzielle Unterstützung hätte es aber den Bundesligaclub Hamburg Towers in der heutigen Form nicht gegeben. Es war damals jedoch abgesprochen, wenn wir auf eigenen Beinen stehen können, wird er sein Sponsoring beenden. Das ist inzwischen der Fall“, sagte Fischer. Als Hauptgesellschafter bleibe Karajica dem Verein verbunden: „Wir tauschen uns regelmäßig aus, er hat uns auch über seine geschäftlichen Probleme informiert.“

Welche Folgen haben die Imvest-Probleme für die Veolia Towers Hamburg?

Die letzte Verbindung zur Firmengruppe Karajicas beendeten die Towers Ende 2022, als der Vertrag mit der Vermarktungsgesellschaft More than Sports auslief und nicht verlängert wurde. Seitdem bearbeitet die Hamburg Towers Basketball-Betreibergesellschaft mbH diesen Geschäftsbereich selbst.

Gesellschafter sind Fischer, Karajica, Sven Putfarken und Sportchef Marvin Willoughby. Zuletzt hatten die Towers mehrere neue Großsponsoren gewinnen können, allen voran Namensgeber Veolia, der pro Saison mehr als eine Million Euro für die Rechte zahlt.

Basketballer wollen Quartierssporthaus bauen

Das Insolvenzverfahren der Imvest Planen und Bauen scheint ebenfalls keine Auswirkungen auf den Towers e.V. zu haben, den 2016 gegründeten gemeinnützigen Ableger des Bundesligaclubs mit aktuell 550 Mitgliedern. Der will im Wilhelmsburger Rathausviertel an der Dratelnstraße auf dem Weg zum angestrebten Großsportverein mit mehreren Tausend Mitgliedern ein Quartierssporthaus bauen.

„Das Insolvenzverfahren wirkt sich nicht auf den Towers e.V. aus. Wir gehen auch davon aus, dass sich die Insolvenzanmeldung einer Dienstleistungsgesellschaft nicht auf das Projekt auswirkt und werden das Gespräch mit unseren Partnern suchen, um den weiteren Ablauf zu besprechen“, sagte Karajicas Unternehmenssprecher Matthias Linnenbrügger.

Karajica hatte Hamburg Towers Stiftung gegründet

Im Mai 2020 wurde der Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs für das gesamte Quartier gekürt. Den einstimmigen Zuschlag der Jury erhielt ein Berliner Architektenbüro. Das komplette Baufeld umfasst eine Grundstücksfläche von rund 14.000 Quadratmetern, in dem das Quartierssporthaus eine Teilfläche einnimmt.

Als nächsten Schritt hatte Karajica Ende Januar 2022 die Hamburg Towers Stiftung gegründet. Zum Stiftungskapital sollen später das Quartierssporthaus samt Grundstück gehören. Zweck der Stiftung ist es, Sport- und Stadtteilprojekte südlich der Elbe zu fördern. Pächter des Sportzentrums würde der Towers e. V. Nicht nur wegen Corona kam es zu Verzögerungen.

Imvest-Sprecher: "Projekt solide kalkuliert"

„Zwischenzeitig musste ein öffentliches Vergabeverfahren zur Beauftragung des Planerteams für das Quartierssporthaus durchgeführt werden, da es sich um ein mehrheitlich über öffentliche Mittel finanziertes Projekt handelt. Der Planungsstart musste wegen des ausstehenden Planrechts für das Rathausviertel verschoben werden. Das ist für die zweite Jahreshälfte in Aussicht gestellt“, sagte Linnenbrügger. Das Projekt, Kosten gut 20 Millionen Euro, sei weiter solide kalkuliert.

Der Towers e.V. sucht inzwischen weitere Flächen im Stadtteil und bemüht sich um zusätzliche Hallenzeiten, um Kindern Sportangebote machen zu können.