Hamburg. Basketballer haben noch keinen Nachfolger für insolvente edel-optics.de. Wer das Geld des Hallensponsorings erhält.

Marvin Willoughby ist wieder mal auf der Suche. Diesmal nicht als Sportchef des Basketball-Bundesligaclubs Veolia Towers Hamburg nach einem neuen Profi, sondern als Geschäftsführer der InselAkademie Sport- und Schulungszentrum Wilhelmsburg GmbH nach einem neuen Namensgeber für die Inselpark Arena. Die heißt aus Kulanzgründen noch bis zum 31. März edel-optics.de, der Vertrag mit dem Brillenanbieter lief aber bereits vergangenes Jahr aus. Eine Verlängerung kam nicht zustande. Der Onlinehändler hat in dieser Woche Insolvenz angemeldet. Miteigentümer der einst florierenden Firma ist Towers-Hauptgesellschafter Tomislav Karajica (47).

Hamburg Towers: edel-optics.de unterstützte auch die Bundesligamannschaft

Der Verlust des bisherigen Namensgebers (seit Mai 2017), er soll jährlich rund 100.000 Euro für die Rechte bezahlt haben, trifft die Towers nicht direkt. Das parallele Sponsoring der Bundesligamannschaft, ebenfalls etwa 100.000 Euro pro Saison, hatte edel-optics.de schon vor Längerem eingestellt.

Ob die Halle in absehbarer Zeit umbenannt werden kann, ist offen. „Wir sind mit mehreren Interessenten im Gespräch, aber bisher nicht in konkrete Verhandlungen eingetreten“, sagen Willoughby (46) und Prokurist Jan Fischer (43). Beide sind auch Geschäftsführer der Towers-Spielbetriebsgesellschaft.

Blumenhalle wurde vor zehn Jahren für 14 Millionen Euro zur Sporthalle umgebaut

Die InselAkademie GmbH war vor 13 Jahren gegründet worden, um den „Betrieb des Sport- und Schulungszentrums auf der Elbinsel Wilhelmsburg, den Betrieb und die Vermietung von Sportstätten sowie die Organisation und Durchführung von Sportveranstaltungen“ sicherzustellen, wie es im Handelsregister (HRB 117639) heißt.

Hauptanliegen war es, eine Nachnutzung für die Blumenhalle der internationalen Gartenschau, die 2013 in Wilhelmsburg stattfand, zu finden. Die gemeinnützige Benno und Inge Behrens-Stiftung baute danach die Stätte mit finanzieller Unterstützung der Stadt und der Stadtteilentwickler IBA Hamburg GmbH zur Basketball-Arena um. Kosten: 14 Millionen Euro. Die InselAkademie zahlt eine Pacht an die Stiftung, die Rollstuhlbasketballer der BG Baskets dürfen in der Halle mietfrei spielen und trainieren. Das war Teil des Deals mit der Stadt.

Inselpark Arena: 220.000 Zuschauer bei mehr als 80 Veranstaltungen

zwischen ist die Inselpark Arena mit einer Kapazität von bis zu 4200 Besuchern bei Konzerten die drittgrößte Veranstaltungshalle Hamburgs nach der Barclays Arena (maximal 16.000) am Volkspark und der Sporthalle Hamburg (7000) in Winterhude – und damit weit mehr als der Austragungsort der zuletzt 27 Saisonheimspiele der Towers.

Im vergangenen Jahr kamen zu den insgesamt mehr als 80 Events etwa 220.000 Zuschauer in den Inselpark, der mit der S-Bahn-Station Wilhelmsburg gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden ist. Die Basketballer mussten deshalb die Halle als regelmäßige Trainingsstätte aufgeben. Sie trainieren jetzt im Sportzentrum des TuS Harburg an der südlichen Stadtgrenze.

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Nach den Corona-Jahren und zahlreichen nachträglichen Investitionen in Ausstattung (LED-Leinwände) und Sicherheit (Sprinkleranlage) schrieb der Hallenbetrieb 2023 eine schwarze Null. „Wir haben uns als Veranstaltungsort in Hamburg etabliert“, sagt Prokurist Fischer. Ein neuer Namensgeber würde den Betrieb wohl in die Gewinnzone führen. Die Towers profitierten davon nicht direkt, höchstens vielleicht mit einer geringeren Miete an die InselAkademie GmbH. Darüber müssten dann Willoughby und Fischer mit Fischer und Willoughby feilschen.

Veolia Towers verlängern Vertrag mit Spielmacher Leif Möller bis 2026

Erfolgreich mit Willoughby verhandelten jetzt Leif Möller und sein Berater. Die Towers verlängerten den Vertrag des 20 Jahre alten Spielmachers bis Mitte 2026. Der gebürtige Wedeler bestritt bisher in der Bundesliga und im EuroCup 39 Pflichtspiele für die Hamburger. „Ich begleite Leif schon eine ganze Weile auf seinem Weg zum Profi-Basketballer und bin auch ein wenig stolz darauf, dass dieser jetzt bei uns weitergehen wird. Leif ist ein sehr harter und gewissenhafter Arbeiter. Er investiert extrem viel“, sagte Cheftrainer Benka Barloschky (36).