Hamburg. Die Basketballer müssen womöglich einen ihrer Ausländer auf die Tribüne setzen. Alles hängt von der Gesundheit von Aljami Durham ab.
Der Respekt vor ratiopharm Ulm war gewaltig. „Die führen gerade mit 20 Punkten in Bonn, mehr muss ich nicht sagen“, hatte Benka Barloschkyunmittelbar nach dem Heimsieg seiner Veolia Towers Hamburg gegen die Rostock Seawolves am Sonnabend auf den nächsten Gegner angesprochen gesagt.
Dass der deutsche Meister das Karnevalsspiel bei den Telekom Baskets Bonn trotz komfortabler Führung nach Verlängerung noch mit 97:98 verlor, sollte keineswegs bedeuten, dass die Wilhelmsburger an diesem Dienstag (20 Uhr/Dyn) bei einer Truppe Clowns antreten. Selbstbewusst geht der Neunte der Basketball-Bundesliga dennoch ins Duell mit dem zuletzt dreimal in Folge unterlegenen Siebten.
Veolia Towers Hamburg treten beim deutschen Meister ratiopharm Ulm an
„Wenn wir die Physis matchen und uns an unseren Plan halten, können wir Ulm wehtun“, sagt Cheftrainer Barloschky. Der 36-Jährige könnte dabei erstmals Neuzugang Brae Ivey einsetzen könnte. Der Guard ist seit Sonnabend beim Team und hat einschließlich Montagabend bereits drei Einheiten absolviert.
Doch hieraus ergibt sich auch ein Luxusproblem für die Towers: In der Bundesliga dürfen von zwölf pro Partie einsatzfähigen Akteuren maximal sechs Ausländer sein. Da Kapitän Seth Hinrichs nach wie vor keinen deutschen Pass besitzt, könnte dies wie zu Saisonbeginn bereits erneut ein Thema werden. Damals musste der später geschasste Aufbauspieler Terrell Gomez zumeist auf die Tribüne.
Einsatz von Topscorer Durham entscheidet sich am Spieltag
Einen derart offenkundigen Kandidat wie den auf Bundesliganiveau überforderten US-Amerikaner gibt es jetzt allerdings nicht mehr. Mit einer kleinen Ausnahme: Sollte Topscorer Aljami Durham wie bereits gegen Rostock wegen seiner Bänderdehnung im rechten Knöchel nicht fit sein, wäre er außen vor.
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Im Normalfall ist der Topstar des Teams immer gesetzt. Der 25-Jährige war am Montag gemeinsam mit der Mannschaft mit dem Zug nach Ulm gereist. Am Spieltag soll getestet werden, ob Durham spielen kann oder die folgende fast vierwöchige Pause zum Regenieren bereits vorzeitig antritt.
Wer setzt aus, wenn Ivey spielt?
Sollte der Spielmacher bereit sein, wird vermutlich Ivey wegen der Kürze der gemeinsamen Trainingszeit mit seinen neuen Kollegen zunächst noch mal zuschauen müssen. Doch nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs am 10. März bei den Basketball Löwen Braunschweig dürfte sich das spätestens ändern.
Doch was tun? Center Aleksander Dziewa (Polen) ist unantastbar. Ebenso wie der defensivstarke Alleskönner Will Christmas. Flügelspieler V. J. King hatte zu Saisonbeginn große Probleme, ist inzwischen aber zu einem der potentesten Dreierschützen (41,5 Prozent) aufgestiegen. Hinrichs ist Kapitän, zumal seine Position als Power Forward nicht sonderlich tief besetzt ist.
Hughes erlebt Saison mit Höhen und Tiefen
Bleibt Mark Hughes. Der US-amerikanische Shooting Guard durchlebt eine Spielzeit mit Höhen und Tiefen. Anfangs war er oft der einzig verlässliche Werfer, dann bekam er zunehmend Schwierigkeiten mit der physischen Gangart, die ihm entgegengesetzt wurde. Zuletzt überzeugte der Dreierspezialist wieder, war gegen Rostock mit 21 Punkten zweitbester Scorer hinter Dziewa (22).
Ob Ivey, dessen Fähigkeiten dehnen Hughes ähneln, ihm den Platz dauerhaft streitig machen kann, bleibt abzusehen. Obsolet wäre die Frage ohnehin, sobald Hinrichs seinen deutschen Pass erhält. Erste Anzeichen einer Antwort könnte es beim deutschen Meister bereits geben.