Hamburg. Die Basketballer verzeichnen ein starkes Wachstum. Wie es noch besser geht, macht ihnen Gegner Rostock Seawolves vor.
In dieser Woche schauten die Verantwortlichen der Veolia Towers Hamburg in Paris schon mal, wie das bei den richtig große Türmen so läuft. Nicht beim Eiffelturm, sondern beim Gastspiel der nordamerikanischen Eliteliga NBA, bei dem am Donnerstagabend die Cleveland Cavaliers die Brooklyn Nets mit 111:102 besiegten.
Da die Wilhelmsburger noch eine Nummer kleiner, also eher auf Elbtower- denn Eiffelturmniveau sind, holten sich Oliver Eckardt, Vorstandsvorsitzender des Hamburg Towers e.V., und Schulsportkoordinator Daniel Henle in Frankreich die Hauptinspiration für ihre Arbeit allerdings bei einem Workshop der Junior NBA ab. Hamburg ist der einzige Standort in Deutschland, der seinen Schulligenbetrieb in Kooperation mit der NBA umsetzt.
Großes Mitgliederwachstum beim Hamburg Towers e.V.
Was das Wachstum des Clubs betrifft, haben die Towers weitaus weniger mit dem Elbtower gemein. Es schreitet kontinuierlich voran. Zum 31. Dezember 2023 zählte der Verein 735 Teilnehmerausweise und ist damit der zwölftgrößte im Deutschen Basketball-Bund (DBB).
Im Vorjahr hatten die Hamburger mit 477 noch auf dem 24. Rang gelegen, das Wachstum von 54,1 Prozent ist national sogar das drittgrößte. 196 Schulspielerlaubnisse entfallen auf den Gesamtwert, und – nach den Bestrebungen der vergangenen Jahre besonders erfreulich – 32 Prozent der Mitglieder sind weiblich.
Bundesligagegner Rostock Seawolves ist die Nummer eins
An diesem Sonnabend (18.30 Uhr/Dyn) erhalten die Towers die nächste Lehrstunde, wie sich ein Club nachhaltig aufbauen lässt. Dafür müssen sie gar nicht erst nach Paris fahren, sondern nur nach Rostock, wo das Bundesligateam auf die Seawolves trifft. Die Ostseestädter stehen derzeit als Zehnter sportlich zwar hinter der Mannschaft von Cheftrainer Benka Barloschky (36), der nur auf den weiter kranken zweiten Spielmacher Niklas Krause (21) verzichten muss, sind strukturell aber mindestens einen Schritt voraus.
Mit 1937 Teilnehmerausweisen sind die Seewölfe die souveräne Nummer eins im DBB, haben sogar den Abo-Erstplatzierten Alba Berlin entthront. 17 Mitarbeiter kümmern sich hauptamtlich um die Entwicklung von Profis, Nachwuchs und Breitensportlern, bei den Towers sind es elf Festangestellte. Rostock besitzt indes auch einen zeitlichen Vorsprung, den die im Sommer 2013 gegründeten Hamburg Towers in Begriff sind aufzuholen.
Hallenzeiten sind in Hamburg momentan zu knapp
„Unsere Mitgliederzahl ist auf dem höchsten Stand unserer Geschichte, wir stellen in jeder Spielklasse des Hamburger Verbands eine Mädchenmannschaft, und es gibt weiter einen Ansturm bei den Anfragen“, sagt Towers-Sprecher Florian Eisebitt. Noch sind die Towers allerdings limitiert.
Für drei Teams im männlichen U-14- bis U-16-Bereich wurde ein Aufnahmestopp verhängt. „Die Hallenzeiten sind deutlich zu knapp, dazu haben wir nicht genügend Trainer“, begründet Eisebitt dies.
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Zumindest die personelle Problematik kann der Club in Eigenregie lösen, setzt auf interne Fortbildungen und animiert Spieler dazu, als Coach oder Schiedsrichter aktiv zu werden. Für die Vereinsentwicklung sind die Towers bereit, weite Wege zu gehen. Notfalls bis nach Paris.