Hamburg. Der Flügelspieler der Wilhelmsburger Basketballer dreht beim 94:86 gegen Bundesliga-Aufsteiger Tigers Tübingen auf.

Es heißt, jedes Spiel schreibe seine Geschichte. Die der Partie der Veolia Towers Hamburg gegen die Tigers Tübingen am Freitagabend war, dass es eigentlich keine gab. Ein Perpetuum mobile von Basketballspiel, das, einmal in Gang gesetzt, in gemächlichstem Tempo vor sich hin rumpelte und vor 3207 Zuschauern in der Wilhelmsburger edel-optics.de Arena letztlich doch noch in einem 94:86 (20:20, 21:28, 29:25, 24:13)-Heimsieg endete.

Aber im Ernst: Freilich schrieb auch diese Begegnung ihre Kapitelchen, wenngleich in einem eher lieblosen Ambiente für den letzten Heimauftritt vor Weihnachten, woran abgesehen von den durch die Presse-Abteilung freundlicherweise bereitgestellten Schokoweihnachtsmänner zunächst herzlich wenig erinnerte.

Veolia Towers Hamburg überwältigen Tigers Tübingen durch spätes Comeback

Da war der eher träge Beginn beider Mannschaften auf überschaubarem Niveau mit vielen Flüchtigkeitsfehlern. Da war das kleine Weihnachtsmärchen von Tübingens Erol Ersek, dem österreichischen Landsmann von Towers-Co-Trainer Stefan Grassegger, der ein 34:30 (16.) im Alleingang mit 16 Tiger-Zählern in Serie in ein 38:46 (19.) verwandelte. „Er hatte eben einen exzellenten Jugendtrainer“, scherzte Grassegger nach dem Spiel und zeigte dabei grinsend auf sich selbst.

Er hatte gut lachen, denn da war vor allem der Kraftakt der Hausherren, die nur rund 45 Stunden nach dem 83:81-Sieg am Mittwochabend im EuroCup bei den London Lions schon wieder aufs Parkett mussten – und kurioserweise die Mannschaft waren, die in der Schlussphase wesentlich mehr zuzusetzen hatte.

Cheftrainer Barloschky bringt Gegner mit Zonenverteidigung aus dem Tritt

Bis weit ins dritte Viertel hatte der Auftritt der Hamburger ziemlich blutleer gewirkt, es fehlte an Kreativität wie Kraft. Folgerichtig lag das Team von Cheftrainer Benka Barloschky bereits mit 59:71 (28.) gegen den Bundesliga-Aufsteiger zurück.

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Doch der Coach hatte noch einen Kniff parat und brachte Tübingen mit einer Raumverteidigung aus dem Rhythmus. Vor allem aber hatte Barloschky den namentlichen Helden einer Weihnachtsgeschichte.

Will Christmas stellt persönliche Bestleistung in der Bundesliga auf

Er hatte Will Christmas. So verpönt Namenswitze sind, es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass der Flügelspieler ausgerechnet in der Weihnachtszeit mit 21 Punkten seine persönliche Bestleistung in der Bundesliga aufstellte.

„Das ist einfach meine Jahreszeit“, sagte Christmas schmunzelnd und ergänzte, es habe „zu keinem Zeitpunkt Zweifel bestanden, dass wir noch gewinnen“. Barloschky sprach von einem Sieg, der als der „mit Abstand schönste“ in die Geschichte dieser Saison eingeht.

Veolia Towers Hamburg: Christmas (21 Punkte), Meisner (16), Hughes (14), Durham (13), King (12), Wohlfarth-Bottermann (8), Dziewa (6), Hinrichs (2), Möller (2), Brauner, Krause.