Hamburg. Basketballer wollen Wiedergutmachung und ihren vierten Bundesligasieg in Folge. Was Topscorer Aljami Durham verspricht.

34 Tage ist es her, dass die Veolia Towers im Achtelfinale des deutschen Pokals gegen die Bamberg Baskets mehr oder weniger enttäuschend ausschieden, chancenlos 64:80 (14:22, 20:22, 16:14, 14:22) verloren. Das Abendblatt schrieb vom „Basketball zum Wegschauen“.

Wenn an diesem Sonnabend (18.30 Uhr/Dyn) in der mit 3400 Zuschauern ausverkauften Wilhelmsburger edel-optics.de Arena beide Teams in der Bundesliga wieder aufeinandertreffen, sind die Mannschaften mit denen des 15. Oktobers nicht mehr zu vergleichen. Beide haben sich entwickelt, die Hamburger in den vergangenen 34 Tagen höchst eindrucksvoll. Aus der damaligen Niederlagen- ist eine Siegesserie, aus dem Abstiegs- ein Play-off-Kandidat geworden. Dreimal in Folge gewannen die Towers zuletzt in der Bundesliga, am Mittwoch auch erstmals in dieser Saison mit 86:83 im EuroCup in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana.

Hamburg Towers bekommen ihr Potenzial jetzt aufs Spielfeld

„Wir waren damals nicht so schlecht, wie wir vielleicht wahrgenommen wurden. Das Potenzial dieser Mannschaft war für uns immer zu erkennen. Inzwischen bekommen wir es für jeden sichtbar auch aufs Feld. Wir haben unsere Schwächephasen im Spiel spürbar reduziert“, sagt der junge Cheftrainer Benka Barloschky (35), der in der Vergangenheit nicht müde wurde zu erklären: „Wir befinden uns in einem Prozess, arbeiten hart an den Details“.

Das zahlt sich offenbar aus. Versenkten die Towers im Pokal gegen Bamberg gerade mal fünf ihrer 34 Dreipunktewürfe (14,7 Prozent), waren es beim Come­backsieg am vergangenen Sonnabend in Göttingen (123:118 nach zweimaliger Verlängerung) in den letzten zehneinhalb Spielminuten neun von 15, herausragende 60 Prozent.

Towers-Topscorer Aljami Durham erzielt 17,6 Punkte im Schnitt

US-Spielmacher Aljami Durham (25) steht beispielhaft für diese Entwicklung. Die zwischenzeitlichen Zweifel an seinen Fähigkeiten hat er längst zerstreut, wirft nun im Schnitt 17,6 Punkte, trifft 65 Prozent seiner Würfe aus dem Feld. „Er hat es verstanden, dass er mit seiner Schnelligkeit den direkten Weg zum Korb suchen, aggressiv sein muss“, sagt Barloschky. Musterprofi Durham lege regelmäßig Extraschichten ein, vertiefe sich mit Co-Trainer Stefan Grassegger ins Videostudium.

Seit dem Bundesliga-Aufstieg verloren die Towers sechs ihrer neun Duelle gegen Bamberg, darunter die vergangenen beiden in Hamburg. Es ist an der Zeit zur Wiedergutmachung. Bis auf Spielmacher Niklas Krause (21), den leichte Kniepro­bleme plagen, sind alle fit, um „die offene Rechnung mit Bamberg“ (Vereinsmitteilung) zu begleichen. „Das sind wir unseren Fans schuldig. Ich kann es kaum erwarten, dass es jetzt losgeht. Die Pokalniederlage hing noch eine Weile ich unseren Köpfen. Da haben wir uns nicht gut präsentiert“, sagt Durham.