Hamburg. Hamburgs Basketballer unterliegen den Rostock Seawolves mit 86:77. Die Leistung eines Akteurs macht allerdings Hoffnung.

Die Aufgabe konnte für die Veolia Towers Hamburg kaum undankbarer sein, sich zwei Stunden nach dem Einzug der deutschen Basketball-Nationalmannschaft ins WM-Finale erstmals in der Saisonvorbereitung dem neugierigen eigenen Publikum zu präsentieren. Allerdings klaffte nicht nur zwischen dem Auftritt von Andreas Obst und Kollegen in Manila ein himmelweiter Unterschied, auch Gegner Rostock Seawolves agierte – zumindest phasenweise – auf einem anderen Niveau als die Hamburger.

Das Ergebnis fiel entsprechend aus: 86:97 (20:31, 21:26, 27:18, 18:22). Es war im sechsten Testspiel die vierte und höchste Niederlage.

Towers gegen Rostock schwächer als gegen Würzburg

Viel Zeit zum Korrigieren bleibt Cheftrainer Benka Barloschky (35) nicht. In zwei Wochen in der Pokalvorrunde bei Zweitligist Dresden Titans müssen Form und Taktik stimmen. Die letzte Überprüfung vor dem Ernstfall folgt am 16. September beim deutsche Meister ratiopharm Ulm.

Am Vortag gegen Ligakonkurrent Würzburg Baskets hatte die Mannschaft, da vor leeren Tribünen, ein anderes Gesicht gezeigt, überzeugend 89:75 gewonnen. Sechs Spieler punkteten zweistellig, Co-Kapitän Lukas Meisner lag dabei mit 13 Zählern in der Statistik knapp vorn.

Spielmacher Gomez überzeugt

Gegen Rostock, das in der vergangenen Saison die Play-offs erst am letzten Bundesliga-Spieltag verpasste, suchten 2096 Zuschauer in der Wilhelmsburger edel-optics.de bei den Hamburgern zeitweise vergebens ein Spielkonzept. Die Defense fand lange Zeit keinen Zugriff, im Angriff prägten meist Einzelaktionen die Korbannäherung.

Spielmacher Terrell Gomez, 1,73 Meter groß, wendig, aber nicht schnell, ragte dabei heraus. Er warf 22 Punkte, verwandelte sechs von neun Dreiern und scheint das Format zum Publikumsliebling zu haben.

Towers leisten sich viele Ballverluste

Auch der polnische Center Alexander Dziewa deutete an, warum bei der Suche nach einem bezahlbaren Big Man die Wahl auf ihn gefallen war. Er traf sogar einen Dreier.

Ein altes Towers-Problem scheint allerdings auch der neuen Mannschaft anzuhängen: die hohe Zahl an Ballverlusten. Gegen Rostock waren es 20, die Seawolves leisteten sich nur neun.

Barloschky kritisiert Verteidigung

"Wir befinden uns in einem Lernprozess", sagte Barloschky, der die Defensive in der ersten Halbzeit bemängelte, ansonsten aber weitgehend zufrieden war. "Der Einsatz hat gestimmt", meinte Kapitän Seth Hinrichs.

Punkte Veolia Towers Hamburg: Gomez 22, Dziewa 18, Meisner 13, Durham 10, Wohlfarth-Bottermann 8, Krause 4, Christmas 4, King 4, Brauner 3, Hinrichs.