Hamburg. Die Hamburger Basketballer dürfen für eine weitere Saison in der Bundesliga planen. Ihr Cheftrainer bekommt davon zunächst nichts mit.
Selbst im Moment größter Erleichterung hielt Benka Barloschky die Fassade aufrecht. Nach dem 90:86-Heimsieg seiner Veolia Towers Hamburg gegen die MLP Academics Heidelberg am späten Mittwochabend müsste zwar schon ein Sportwunder her, damit die Basketballer noch aus der Bundesliga absteigen.
Doch ihr Cheftrainer ließ sich partout nicht zum Klassenerhalt gratulieren – nach eigenem Bekunden dürfte er davon ohnehin nichts mitbekommen. Denn der 35-Jährige versichert stets, die Tabelle nicht im Blick zu haben. „Ne, gar nicht“, behauptete Barloschky auf die Frage, ob er von den gleichzeitigen Niederlagen der Abstiegskonkurrenten aus Braunschweig und Frankfurt mitbekommen habe.
Towers-Trainer Benka Barloschky "super, super, super happy"
Stattdessen hält er an seinem Mantra fest: „Wir werden weiter hart arbeiten und wollen uns verbessern.“ So langweilig das für die Öffentlichkeit klingen mag, die vergangenen Wochen geben Barloschky größtenteils Recht. Zwar sind die Towers weit davon entfernt, ihre Ansprüche zu erfüllen, sie haben sich jedoch zu einer reiferen Mannschaft entwickelt, die sich auch von außerordentlichen Dreierquoten der Heidelberger in der ersten Halbzeit nicht verunsichern ließ.
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Gelegentliche Aussetzer, wie die hohen Pleiten in Oldenburg und Ulm begründet der Trainer mit mangelnder Qualität, „Energielöcher“ sehe er hingegen schon seit Längerem nicht mehr. So könne er mit dem Auftritt gegen die Academics auch im Stile Pep Guardiolas „super, super, super happy“ sein.
Veolia Towers Hamburg nehmen Entwicklung vom fragilen zum stabilen Team
Eine Spur dezenter ordnete Lukas Meisner den immens wichtigen Erfolg sowie die Leistungen der Vorwochen ein. „Ich bin überhaupt nicht zufrieden mit der Saison“, sagte der Nationalspieler, der in Abstinenz des aus persönlichen Gründen in den USA verbleibenden Seth Hinrichs als Kapitän fungiert. Auf die Metamorphose von einem fragilen zu einem stabilen Team hätte der 27-Jährige verzichten können.
„Es hat sich jede Menge Mist zu einem riesigen Haufen aufgetürmt, in dem wir drinstecken. Irgendwann bleibt es dann nicht aus, aus den Fehlern zu lernen. Wir mussten das leider auf die harte Art und Weise, mit dem Rücken zur Wand stehend“, sagte Meisner. Zumindest der abschließende Halbsatz ist nun nicht mehr zutreffend.