Hamburg. Das 66:76 in Bonn verdeutlicht die Notwendigkeit einer Alternative auf der Spielmacherposition. Harrison Cleary könnte sie liefern.

Auf dem Spielfeld scheint Ziga Samar auf fast jede Situation eine Antwort zu wissen. Bei Bundesliga-Spitzenreiter Telekom Baskets Bonn waren es sechs Vorlagen und eine reife Entscheidungsfindung, die bei der 66:76 (16:20, 21:25, 14:13, 15:18)-Niederlage der Veolia Towers Hamburg am Sonnabend Zweifel am Geburtsjahr 2001 des Aufbauspielers aufkommen lassen könnten.

Am TV-Mi­krofon zeigte sich dann, dass der Slowene erst schüchterne 22 ist und doch nicht alle Antworten kennt. „Ich kann nicht sagen, was uns gefehlt hat, dafür müsste ich das Spiel zunächst noch mal sehen“, verweigerte Samar eine direkte Analyse.

Mit Ziga Samar auf dem Feld bringen die Hamburg Towers Bonn in Schwierigkeiten

Inzwischen dürfte diese abgeschlossen sein, da die Wilhelmsburger Basketballer bereits am Dienstag bei der BG Göttingen antreten – und sie dürfte Samar erfreuen. Denn vor allem in den knapp 28 Minuten, in denen er auf dem Parkett stand, gefährdeten die Towers die wettbewerbsübergreifend nun 17 Partien umfassende Siegesserie Bonns.

Die zwölf Minuten ohne den Spielmacher hing Hamburg in der Luft, da keine Alternative auf dieser Position zur Verfügung steht. Jordan Davis entschied, sich nach anhaltenden Schmerzen im linken Handgelenk nun doch vor Saisonende einer Operation zu unterziehen, wodurch der US-Amerikaner nur drei Spiele nach seiner Nachverpflichtung für die verbleibende Serie ausfällt.

Holt Alba Berlin Ziga Samar zurück oder kommt Justus Hollatz?

Dies verspricht viele Minuten für Samar, der von Alba Berlin ausgeliehen ist. Nach dieser Saison sollte sein Weg zum deutschen Meister zurückführen. Nach Abendblatt-Informationen könnten die Berliner jedoch eine weitere Leihe in Erwägung ziehen.

So sollen sie mehrfach bei Ex-Tower Justus Hollatz (21/CB Breogán) angefragt haben. Mit zwei jungen Aufbauspielern würde Alba nicht antreten. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass Hollatz Spanien verlassen wird.

Harrison Cleary Spielmacher-Alternative für die Veolia Towers Hamburg

Für die Towers ohnehin Zukunftsmusik. Für sie ist entscheidend, Samar Luft zu verschaffen. Eine Option dafür spielte am Sonnabend 25 Kilometer Rhein-aufwärts, wo Harrison Cleary für Drittliga-Kooperationspartner SC Rist Wedel in Köln (62:93) im Einsatz war. Der US-Amerikaner, der bereits sieben Partien im EuroCup absolviert hat, ist nach anfänglicher Überforderung zu einer Alternative geworden.

Da der 25-Jährige allerdings nur ein Zweitspielrecht für die Towers besitzt, darf er lediglich in fünf Bundesligapartien auflaufen. Zwei davon hat er bereits absolviert. Bei den wichtigen Duellen gegen die Abstiegskonkurrenten Heidelberg und Crailsheim soll die klare Antwort auf die Minuten ohne Samar Cleary lauten.

Veolia Towers Hamburg: Taylor (17 Punkte), Childs (12), Hinrichs (12), Samar (9), Meisner (4), Polite (4), Wohlfarth-Bottermann (4), Philipps (2), Schoormann (2), Hoffmann.