Hamburg. Hamburger Basketballer bezwingen den Tabellenvorletzten Frankfurt Skyliners mit 84:70. Einen Spieler feierte das Publikum besonders.

Den Veolia Towers ist in der Basketball-Bundesliga ein wichtiger, vielleicht sogar entscheidender Wurf zum Klassenerhalt gelungen. Der 84:70 (25:13, 16:27, 19:16, 24:14)-Erfolg gegen die Frankfurt Skyliners vergrößerte ihren Vorsprung auf den Tabellenvorletzten auf drei Siege. Zudem haben die Hamburger den direkten Vergleich gewonnen, was bei Punktgleichheit am Saisonende das entscheidende Kriterium wäre. Das Hinspiel hatten die Towers 93:97 verloren..

Towers behalten auch in kritischen Phasen die Nerven

Entsprechend groß war die Erleichterung ihres Cheftrainers Benka Barloschky (35): „Die harte Arbeit der vergangenen Wochen hat sich ausgezahlt. Die Mannschaft hat auch in den zahlreichen kritischen Phasen dieses Spiels ihre positive Grundeinstellung beibehalten.“

Towers und Skyliners sind zwei der schlechtesten Bundesligateams

Die Hamburger und die Frankfurter stehen bisher zu Recht im letzten Tabellendrittel der Basketball-Bundesliga (BBL). Beide beklagen die schlechtesten Offensiven der BBL. Mit einer Freiwurfquote von 66,2 Prozent und einer Turnoverrate (Ballverluste) von 18,3 Prozent sind des Towers zudem statistisch das aktuell schwächste Team in diesen Kategorien.

Frankfurt reboundet schwach, belegt den letzten Platz am offensiven Brett (19,4 Prozent) und auch insgesamt (39,4 Prozent), dazu den 17. Rang am defensiven Ende (59,8 Prozent). Die Towers blocken wiederum die zweitwenigsten Würfe (4,8 Prozent). Das waren keine guten Voraussetzungen für ein hochklassiges Spiel, aber an diesem Abend zählten ohnehin nur die Punkte.

Spiel begann mit zwei spektakulären Aktionen

Dennoch: Die ersten Aktionen auf beiden Seiten waren spektakulär. Yoeli Childs gewann den Rebound am eigenen Korb, netzte Sekunden später auf der anderen Seite nach einem präzisen Pass von Spielmacher Ziga Samar per Alley oop (Ballannahme direkt in der Luft) zum 2:0 ein. Im Gegenzug bewies Frankfurts Lukas Wang seine Dreierqualitäten, traf aus der Distanz zur ersten Führung der Skyliners (3:2). Es sollte für längere Zeit die letzte sein.

Towers-Cheftrainer Benka Barloschky vertraute zu Beginn der Startformation, die am vergangenen Dienstagabend beim 89:87-Erfolg gegen Dolomiti Energia Trento im EuroCup über weitere Strecken des Spiels auf dem Feld stand. Und die knüpfte an ihre Leistungen im letzten Viertel gegen die Italiener an, warf nach fünfeinhalb Minuten eine zwischenzeitliche 18:9-Führung heraus, die die Towers bis zum Viertelende auf 25:13 ausbauten.

Kurz vor der Halbzeit ging Frankfurt wieder in Führung

In den zweiten zehn Minuten schmolz dieser Vorsprung auf 39:38 (17. Minute), weil den Hamburgern die Präzision im Wurf und bei den, oft viel zu riskanten Pässen verloren ging. Bis zur Halbzeit summierten sich Ballverluste auf neun (Frankfurt: fünf). Die Skyliners nutzten diese Vorlagen vor allem mit erfolgreichen Distanzwürfen.

Einaras Tubutis war es dann, der in der 19. Minute die Frankfurter mit einem Korbleger zum 40:39 (aus Sicht der Skyliners) wieder in Front brachte. Childs konnte kurz danach, ebenfalls mit einer Korbleger zum 41:40, den Towers wenigstens einen knappen Vorsprung in die Pause retten.

Die zweite Hälfte begannen die Hamburger zwar wieder mit einem Alley oop, – Pass von Samar auf Lukas Meisner, der fliegend einnetzte –, es waren aber danach doch mehr die soliden Aktionen von Childs gefragt, die die Towers im Spiel hielten.

Die Führung wechselte in dieser Phase ständig, keine Mannschaft konnte sich absetzen, die Ballverluste auf beiden Seiten häuften sich (Towers insgesamt 17, Frankfurt elf). Angesichts der Bedeutung der Begegnung hatte die Nervosität endgültig Einzug ins Spiel gehalten. Dank der individuellen Klasse von Childs und dem US-Schweizer Antony Polite, die jetzt vornehmlich punkteten, durften die Hamburger aber mit dem Zwischenstand von 60:56 ins letzte Viertel gehen.

Topscorer Polite wurde unter dem Jubel des Publikums ausgewechselt

In dem führten sie nach 33 Minuten mit 70:61, und die Hoffnung auf ein glückliches Ende wuchs, vor allem als Toscorer Polite in der 36. Minute zum 74:64 den Ball in den Korb dunkte. Eine Minute vor Schluss wurde er unter dem Jubel der 3400 Towers-Fans ausgewechselt, durfte die letzten 60 Sekunden von der Bank genießen. Für ihn kam Linus Hoffmann zu seinem Bundesligadebüt – und durfte die finalen Ovationen des Publikums auf dem Feld genießen.

Punkte Veolia Towers Hamburg: Polite 24, Childs 21 (8 Rebounds), Meisner 14, Samar 8 (11 Asists), Philipps 5, Davis 4, Wohlfarth-Botermann 4, Taylor 2, Hinrichs 2, Schoormann, Hoffmann.