Hamburg. Der Hamburger Guard steht vor seinem Debüt in der Basketball-Nationalmannschaft. Auch ein weiterer Towers-Profi darf hoffen.

Luxus bringt für Gordon Herbert Notwendigkeit mit sich. So lässt die äußerst komfortable Situation, dass die deutsche Basketball-Nationalmannschaft bereits vor den finalen beiden Qualifikationsspielen als Teilnehmer für die WM in Japan, Indonesien und auf den Philippinen (25. August bis 10. September) feststeht, den Bundestrainer keineswegs entspannen. „Die Lage erfordert, dass wir die Gelegenheit ergreifen, unseren jungen Spielern eine Chance zu geben, um die Lücke zwischen den 20- und 23-Jährigen zu schließen“, begründet Herbert seine Nominierung vor den Partien an diesem Freitag (19.30 Uhr) in Frankfurt am Main gegen Schweden sowie am Montag in Espoo bei den ebenfalls qualifizierten Finnen (17.30 Uhr/jeweils MagentaSport).

Towers-Profi Schoormann musste lange auf sein Debüt warten

Acht Debütanten hatte der 64-Jährige in seinen vorläufigen Kader berufen, damit für unterschiedliche Reaktionen gesorgt. Verständnis bei den beiden Nationalspielern der Veolia Towers Hamburg, Jonas Wohlfarth-Bottermann (33) und Lukas Meisner (27), die nach Absprache mit Herbert pausieren. Enttäuschung beim früheren Towers-Kapitän Max DiLeo (29/Oldenburg), der unbedingt spielen wollte. Und, wenn man es bei ihm so nennen kann, Freude bei Towers-Guard Len Schoormann.

Der stoische 20-Jährige steht, nachdem er mehrfach knapp den Sprung verpasst hatte, ausgerechnet in seiner langjährigen Heimat Frankfurt vor seinem Nationalmannschaftsdebüt. „Len hat in Hamburg eine gute Station gefunden, um Erfahrungen in zwei Wettbewerben zu sammeln. Es ist offensichtlich, dass er einen Schritt nach vorn gemacht hat“, sagt Herbert über den gebürtigen Darmstädter, den er liebevoll als „guten Jungen“ bezeichnet.

Ernsthafte Chancen aus dem Towers-Trio auf eine WM-Teilnahme besitzt jedoch nur Wohlfarth-Bottermann. Der Routinier überzeugte beim Gewinn der Bronzemedaille bei der EM 2022 im eigenen Land mit Kurzeinsätzen und seiner stabilisierenden Präsenz. Er ist jedoch ebenso von den Zu- oder Absagen der namhafteren Konkurrenz auf der Centerposition abhängig wie Meisner, dem allenfalls Außenseiterchancen eingeräumt werden, auf dem Flügel. Für Schoormann kommt das Turnier deutlich zu früh.

Weiterer Towers-Profi darf auf Nationalmannschafts-Nominierung hoffen

Der gebürtige Darmstädter könnte jedoch auch bei künftigen Qualifikationsspielen Teil des Kaders sein, wenn die Spitzenspieler aus NBA und EuroLeague verhindert sind. Dies trifft auf einen weiteren Hamburger zu: Herbert hat sich mit Christoph Philipps befasst, schätzt vor allem die Defensivqualitäten des 24-Jährigen. „Ich mag ihn, er hat sich nach längerer Verletzungspause wieder sehr gut in der Bundesliga akklimatisiert“, sagt Herbert.