Hamburg. Hamburger Basketballer unterliegen stark ersatzgeschwächt im EuroCup gegen Titelkandidat Buducnost Podgorica mit 59:87.

Benka Barloschky bemühte sich gar nicht, den Eindruck zu erwecken, dass sich irgendetwas verändert hätte. Stunden vor dem Sprungball nahm der 35-Jährige, wie immer, selbst einige Sprungwürfe in der Wilhelmsburger edel-optics.de Arena, während des Aufwärmprogramms gab er sich als fleischgewordener Defensivpylon für seine Spieler.

Eine klassische Co-Trainer-Aufgabe. Allerdings hat sich bei den Veolia Towers etwas gravierend geändert: Barloschky ist seit dieser Woche nicht mehr der Hilfsdienst verrichtende Assistenz-, sondern anstelle des beurlaubten Raoul Korners Cheftrainer.

Veolia Towers chancenlos bei Barloschky-Debüt

Ketzerisch formuliert ließe sich behaupten, ansonsten habe sich nichts geändert, denn die Norddeutschen verlieren weiter. Am Mittwochabend vor 1297 Zuschauern im Inselpark ihr EuroCup-Duell gegen Buducnost Podgorica mit 59:87 (13:20, 20:23, 16:22, 10:22).

Auch die Probleme beim Debüt Barloschkys waren die altbekannten: Hamburg gab mehr Rebounds ab, als es selbst griff (29:46), vertändelte zu viele Bälle zu leichtfertig (15:11) und kam in Konsequenz auf vier Würfe weniger aus dem Feld als der von rund 35 Fans begleitete montenegrinische Meister.

Veolia Towers: Die Probleme sind die altbekannten

Aber: Die niveaumäßig überschaubare Partie gegen den Titelmitfavoriten war von vornherein nicht am Resultat zu bemessen. Kapitän Seth Hinrichs (persönliche Gründe) und Kendale McCullum (Oberschenkel) standen nicht zur Verfügung, dazu fehlten mit den ebenfalls am Oberschenkel verletzten Jonas Wohlfarth-Bottermann und Yoeli Childs beide Center. Die Drittligaspieler Harrison Cleary, Jan Kozak und Al-Fayed Alegbe-Issifou vom Kooperationspartner SC Rist Wedel mussten aushelfen.

Angesichts dieser Gemengelage ließ sich auch taktisch wenig Aussagekräftiges schlussfolgern. Zu erkennen war allerdings schon, dass die Towers unter Barloschky wesentlich häufiger von der Dreipunktelinie werfen als unter seinem Vorgänger, der Abschlüsse aus der Mitteldistanz präferierte. Auch Lukas Meisner, einer der lautesten Kritiker in den vergangenen Wochen erfüllte sein Versprechen nach leidenschaftlicherem Einsatz als unangefochtener Anführer des Teams. Überraschend präsentierte sich dazu der launenhafte Marvin Clark gut aufgelegt.

„Es war ein guter Kampf, ich bin stolz auf die Jungs“, sagte Barloschky. Das wiederum war während der vorangegangenen Krise nicht so. Alles wird anders.

Veolia Towers Hamburg: Clark (18 Punkte), Meisner (17), Woodard (11), Schoormann (6), Kozak (4), Philipps (3), Samar, Cleary, Alegbe-Issifou.