Heidelberg. Das Team von Raoul Korner lieferte eine solide Partie ab, Kapitän Seth Hinrichs sei Dank. Einer war trotzdem nicht zufrieden.

Für Raoul Korner war es eine Qual, grippekrank seinen Veolia Towers Hamburg für zwei Spiele zusehen zu müssen. Eine Pause braucht der Österreicher, der im 24. Jahr in Folge ununterbrochen im Job ist, nicht. Umso erleichterter wirkte der Cheftrainer am Mittwochabend bei seiner Rückkehr an die Seitenlinie gegen die MLP Academics Heidelberg, bei denen die Wilhelmsburger mit 87:83 (28:25, 16:19, 27:24, 16:14) den zweiten Sieg in Folge feierten.

Veolia Towers Hamburg: Heidelbergs Coach disqualifiziert

Dennoch wollte das mit der Jobsiesta offenbar auch Academics-Coach Joonas Iisalo ausprobieren. Während Korner ruhig blieb und auch nach einem 0:7-Beginn keine Auszeit nahm, flippte sein Gegenüber bereits in der vierten Minute nach einer ihm unpassenden Schiedsrichterentscheidung völlig aus. Der feurige Finne, dessen Bruder Tuomas Spitzenreiter Telekom Baskets Bonn betreut, fing sich wegen seiner nicht enden wollenden Schimpftiraden in Richtung der Unparteiischen direkt zwei technische Fouls in Folge ein, was eine Disqualifikation nach sich zog.

Die Heidelberger wirkten davon allerdings nur für kurze Zeit angefasst. Hamburg traf zwar deutlich besser, konnte sich jedoch vorerst nicht auf mehr als fünf Punkte absetzen. Was an der gewohnt hohen Anzahl an Ballverlusten (15) sowie an den 18 zweiten Wurfchancen der Süddeutschen lag. Letzteres lag maßgeblich am Fehlen des am Oberschenkel verletzten Centers Yoeli Childs.

Kapitän Seth Hinrichs war der Motor hinter dem Towers-Sieg

Was sich auch im zweiten Durchgang bemerkbar machte. Zwar gingen die Towers deutlich umsichtiger zu Werk und nutzten ihre Homogenität im Angriff aus, brachten sich durch die hergeschenkten Offensivrebounds jedoch ständig um den Lohn einer ansonsten guten Defensivarbeit.

Generell war festzuhalten, dass die Gäste beim leichten Außenseiter eine solide Partie ablieferten, die weit von den teils furchterregenden Auftritten des Krisen-Dezembers entfernt war. Die Exekution war mitunter zwar fehlerhaft – jedoch untadelig, als es in der Schlussphase zählte. Motor dahinter war Kapitän Seth Hinrichs, die wichtigen Abschlüsse gingen aufs Konto von Lukas Meisner und Marvin Clark.

Veolia Towers: Topscorer Meisner ist trotzdem nicht zufrieden

Topscorer Meisner war trotz des Erfolgs nicht gänzlich zufrieden. „Aus meiner Sicht war das wieder ein Schritt zurück. Dass wir auswärts spielen, darf keine Entschuldigung für fehlendes Feuer sein. Das geht nicht, wir sind nicht in der Position, uns so etwas erlauben zu können“, sagte der Nationalspieler.

Veolia Towers Hamburg: Meisner (20 Punkte), McCullum (15), Hinrichs (12), Clark (12), Woodard (11), Wohlfarth-Bottermann (7), Samar (7), Schoormann (3), Philipps.