Hamburg. Nach vier Niederlagen in der Basketball-Bundesliga in Folge soll am Sonntagabend bei Aufsteiger Rostock die Wende geschafft werden.

Mehr als zwei Wochen hatte Raoul Korner auf diesen Tag warten müssen, am Freitag war es dann so weit: Der Chefcoach der Veolia Towers Hamburg konnte erstmals wieder alle seine Profis um sich versammeln. Entsprechend entspannt wirkte die Trainingsatmosphäre in der Wilhelmsburger edel-optics.de Arena. Es wurde gescherzt, gelacht, Flügelspieler Marvin Clark meinte hinterher: „Wir haben gesehen, wie gut es uns tat, dass alle dabei waren.“

Nach vier Niederlagen in der Basketball-Bundesliga in Folge und dem Sturz auf Tabellenplatz zwölf ruht die Hoffnung auf eine Trendwende am Sonntagabend (20.30 Uhr/MagentaSport) bei Aufsteiger Rostock Seawolves auf der Rückkehr von Center Yoeli Childs und Spielmacher Kendale McCullum, die von ihren hartnäckigen fiebrigen Erkältungen genesen sind.

Veolia Towers Hamburg: Einsatz von Childs und McCullum unklar

Childs stand am Freitagvormittag erstmals wieder auf dem Feld, mit McCullum hatte Korner bereits am Vortag eine individuelle Einheit absolviert. Über beider Einsatz will der Trainer erst am Spieltag entscheiden: „Ob sie uns schon am Sonntag helfen können, müssen wir abwarten. Sie sind körperlich noch nicht voll belastbar, Yoeli Childs keuchte nach den ersten Anstrengungen doch erheblich. Beide bleiben aber eine Option.“

Die begrenzten Wechselmöglichkeiten hatten Angriffsspiel und Verteidigung der Hamburger in den zurückliegenden Spielen maßgeblich beeinflusst. Solange die Kräfte reichten, konnten die Towers Widerstand leisten, schwanden sie, häuften sich jeweils gegen Ende der vier Spielabschnitte die Fehler.

„Die Jungs waren einfach müde“

Bei der 80:85-EuroCup-Niederlage am vergangenen Dienstag im norditalienischen Trient führten letztlich 19 Ballverluste zum enttäuschenden Ergebnis. „Die Jungs waren einfach müde“, sagte Korner. Childs (24), 6,1 Rebounds im Schnitt, und McCullum (26), 16,5 Punkte, sind auf ihren Positionen die bisher erfolgreichsten Towers und hatten großen Anteil am guten Saisonstart.

Der gelang den ambitionierten Rostockern noch besser. Nach vier Siegen in den ersten vier Spielen übernahmen sie zwischenzeitlich die Tabellenführung. Danach folgten fünf Niederlagen in Serie, und ähnlich wie bei den Towers sehen die Seawolves in dem Nordduell eine Weichenstellung für den weiteren Saisonverlauf. Wobei Rostocks Trainer Christian Held warnt: „Wir lassen uns von den schlechten Ergebnissen der Towers nicht täuschen. Die Mannschaft spielt im Moment einen sehr guten Basketball.“

Veolia Towers Hamburg: Woodard blüht immer weiter auf

Im Gegensatz zu den Hamburgern vertrauten die Rostocker nicht den Selbstheilungskräften. Mit dem finnischen Nationalspieler Elias Valtonen (23) liehen sie sich vom spanischen Erstligaclub Bàsquet Manresa einen international erprobten Shooting Guard bis zum Saisonende aus. Die Verstärkungen der Towers kommen dagegen aus dem eigenen Kader. Seit seine Frau und die zwei Kinder aus den USA nach Wilhelmsburg gezogen sind, blüht Guard James Woodard (28) auf, entsprechen seine Leistungen den in ihn gesetzten Erwartungen.

Co-Kapitän Seth Hinrichs (29) übernimmt zunehmend mehr Verantwortung, was Korner gut gefällt. Für den heutigen Sonnabend vermelden die Towers dann doch einen Zugang: die neue Trainingshalle. Erstmals werden sie sich in der umgebauten Tennishalle des TuS Harburg am Bostelbeker Damm auf das Spiel in Rostock einwerfen. Das Trainingszentrum in Wandsbek hatte der Verein Anfang Dezember aufgegeben.