Crailsheim. Fünfte Pleite in Folge ist der nächste Tiefpunkt. Die Mannschaft war phasenweise nicht erstligatauglich. Wie geht es jetzt weiter?
Erklärungen waren gestern, jetzt muss gehandelt werden. Nach dem 84:92 (17:22, 16:31, 27:27, 24:12) der Veolia Towers Hamburg in der Basketball-Bundesliga bei den Crailsheim Merlins stehen System und Personal auf dem Prüfstand.
Was die Wilhelmsburger bei ihrer wettbewerbsübergreifend fünften Niederlage in Folge bis ins dritte Viertel mit einer Trefferquote von unter 30 Prozent boten, fiel unter das Prädikat „nicht erstligatauglich“.
Dass die Mannschaft nach dem 38:65-Rückstand (24. Minute) nicht die vierte dreistellige Pleite kassierte, spricht immerhin dafür, dass die Profis ein letztes Fünkchen Verantwortung gegenüber ihrem Arbeitgeber zu spüren scheinen.
Towers Hamburg präsentieren sich desaströs
47 Sekunden vor dem Ende hatten die Towers 21 Punkte Rückstand wettgemacht, hatten beim Stand von 82:88 dank ihres in dieser Phase überragenden Nationalspielers Lukas Meisner (27), Topscorer mit 22 Punkten, die vage Hoffnung, sich noch in die Verlängerung werfen zu können. Das wäre aber nach dieser Vorstellung des Guten doch zu viel gewesen.
Cheftrainer Raoul Korner (48) beschönigte nach dem anfänglichen sportlichen Offenbarungseid nichts: „Diese 27 Minuten zu Beginn, das geht gar nicht. Das müssen wir sehr, sehr schnell in den Griff bekommen. Das ist meine Verantwortung, und der werde ich mich stellen.“
Towers Hamburg brauchen neue Spieler
Die Frage jedoch bleibt, ob der Kader mehr Qualität, Charakter und Mentalität hergibt, ob sich Disziplin und Leistungsbereitschaft wieder herstellen lassen. Grund zur Skepsis liefern selbst die vier bisherigen Bundesligasiege. Die Towers verdankten diese Erfolge weniger ihrer eigenen Stärke, weit mehr den Fehlern ihrer Gegner.
Kritisch muss auch die Rolle von US-Spielmacher Kendale McCullum (26) gesehen werden. War er zu Saisonbeginn der Matchwinner, fällt es ihm inzwischen schwer, das Team zu führen und zu punkten. In Crailsheim traf er erstmals im dritten Viertel von der Freiwurflinie.
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Bedarf besteht zudem an einem sicheren Distanzschützen. Beklagte Korner zuletzt, dass für Verstärkungen kein Geld vorhanden sei, wäre einzuwenden, dass nicht zu handeln weit teurer werden könnte.