Ludwigsburg. Hamburg Bundesliga-Basketballer verlieren mit 92:103 zum achten Mal gegen Ludwigsburg. Die Gründe sind nur zu gut bekannt.

Es bleibt dabei: Die Veolia Towers können gegen die Riesen Ludwigsburg nicht gewinnen. Mit 92:103 (23:26, 18:31, 24:21, 27:25) verloren die Hamburger seit dem Aufstieg in die Basketball-Bundesliga 2019 auch den achten Vergleich mit den Stuttgarter Vorstädtern – und nach der 86:92-Pokalniederlage in Wilhelmsburg vor einem Monat bereits den zweiten in dieser Saison.

Bester Werfer der Towers war ihr slowenischer Spielmacher Žiga Samar, der in 27:03 Minuten Einsatzzeit 18 Punkte einnetzte. Der bisherige Topscorer Kendale McCullum, zuvor ein verlässlicher Schütze und Regisseur, erzielte nur sieben Zähler.

Veolia Towers Hamburg: Zu viele Defizite in erster Halbzeit

Wie die Begegnung für die Hamburger laufen könnte, war schon nach den ersten Spielzügen zu erahnen. Ein Ballverlust und zwei verpasste Korbleger gaben den Ludwigsburgern die Chance, vor 4000 Zuschauenden das Geschehen von Beginn an zu bestimmen. Nach viereinhalb Minuten führten sie 13:4. Und wenn die Hamburger auch im ersten, zu Beginn des zweites Viertels und zu Anfang der letzten Spielminute, als Lukas Meisner binnen vier Sekunden sechs Punkte zum 92:96 warf, mit großer Moral größere Rückstände verringerten, der Wurf zum Ausgleich oder ein Führungstreffer sollte ihnen bis zum Ende der 40 Minuten nicht gelingen.

Dafür gab es in der ersten Halbzeit und vor allem im zweiten Viertel (18:31) zu viele Defizite zu beklagen, die später im Endergebnis nicht mehr zu korrigieren waren. Die Defense, bislang mit 98 Punkten bei 100 gegnerischen Angriffen statistisch die beste der Bundesliga, fand gegen die robusten Riesen, in der Pressemitteilung der Towers wurden sie wohl nicht nur wegen der Alliteration „Rüpel-Riesen“ genannt, selten den nötigen räumlichen Zugriff, zudem fielen die bekannten Schwächen letztlich spielentscheidend ins Gewicht.

Ludwigsburger bekamen zusätzliche Angriffsmöglichkeiten

Die Ludwigsburger griffen sich in der Offensive mehr Rebounds als die Towers (insgesamt 17:13), was ihnen zusätzliche Angriffsmöglichkeiten eröffnete – wie die 16 Ballverluste (Ludwigsburg: zehn), gleich elf (drei) davon in der ersten Hälfte. Und von der Freiwurflinie, ein weiteres Problemfeld, trafen die Hamburger nur 22 ihrer 34 Versuche (64,7 Prozent), während die Ludwigsburger 22 von 24 (92,3 Prozent) im Korb unterbrachten.

„57 gegnerische Punkte in der ersten Halbzeit waren zu viel“, klagte Samar, „da musten wir etwas ändern. Wir haben dann in der zweiten Halbzeit mit mehr Energie gespielt. Aber es braucht eben vierzig Minuten, um erfolgreich sein zu können.“

Veolia Towers Hamburg konnten Rückstand verkürzen

Nach dem Seitenwechsel konnten die Hamburger mit einem 12:2-Lauf den Rückstand auf 55:62 (25.) verkürzen. Die Ludwigsburger ließen sich danach auch dank US-Topscorer Prentiss Hubb (26 Punkte) das Spiel aber nicht mehr aus den Händen nehmen. „Die Hypothek aus der ersten Halbzeit war zu groß. Wir hatten anfangs keine gute Körpersprache, uns selbst in ein tiefes Loch gegraben und hatten der Physis und Aggressivität der Ludwigsburger nichts entgegenzusetzen“, sagte Towers-Co-Trainer Benka Barloschky.

Nach der Länderspielpause, Deutschland spielt in der WM-Qualifikation am 11. November in Bamberg gegen Finnland und am 14. November in Slowenien, sind die Towers in der Bundesliga wieder am 19. November gegen Bonn gefordert.

Towers: Samar 18 Punkte (6 Assists), Wohlfarth-Bottermann 14 (8 Rebounds), Meisner 13, Woodard 12, Schoormann 8, McCullum 7, Hinrichs 6, Childs 6, Phillips 5, Clark 3.