Hamburg. Die Ballverluste werden zunehmend kostspieliger für die Hamburger Basketballer. Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer.

Eine Auswärtsniederlage im EuroCup ist kein Grund, die Saison der Veolia Towers Hamburg, in der Bundesliga hervorragender Dritter, auch nur ansatzweise als gefährdet anzusehen. Schließlich zählen die Wilhelmsburger Basketballer zu den Clubs mit den geringeren finanzielleren Möglichkeiten im zweithöchsten europäischen Wettbewerb. Doch das 77:81 beim griechischen Tabellenfünften Promitheas Patras am Dienstagabend offenbarte ein weiteres Mal einen besorgniserregenden Trend, den die Mannschaft von Cheftrainer Raoul Korner dringend anhalten muss.

Wer die Berichte über die Towers regelmäßig liest, dürfte wissen, wovon die Rede ist: Ballverluste, Ballverluste und nochmals Ballverluste. Der leichtfertige Umgang mit dem kugelförmigen Spielgerät war bereits während der Saisonvorbereitung das offenkundigste Problem, und ist es, abgesehen von vereinzelten Ausnahmen, auch nach zehn Pflichtspielen geblieben. In Patras schenkten die Hamburger dem Gegner erschreckende 22-mal den Ball. Ein Wert, der es auf gehobenem Niveau nahezu ausschließt, eine Siegchance zu besitzen.

Towers Hamburg: Es gibt einen Hoffnungsschimmer

Dass die Towers dennoch am Erfolg auf der Peloponnes schnupperten, lag an ihrer starken Verteidigung nach dem Seitenwechsel. „Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren“, sagte dementsprechend auch Korner, der anschließend beobachtete, „dass wir dann mehr unseren Stil gespielt haben“. Dieser Stil ist jedoch zunehmend darauf ausgelegt, dass Aufbauspieler Kendale McCullum für sich und andere kreiert. Ebenjenen anderen fällt es allerdings schwer, selbst mit Druck den Korb zu attackieren. Das gibt gegnerischen Verteidigungen die Chance, sich noch stärker auf McCullum, der sich in Patras sieben Ballverluste leistete, zu fokussieren. James Woodard, der diesbezüglich eigentlich Abhilfe schaffen sollte, glänzt bislang nur phasenweise, ehe er wieder minutenlang abtaucht.

Doch es gibt Hoffnungsschimmer. Ein weiterer Kreativspieler könnte bald kommen. Das Fundament der Defensive steht, auch das einstige Problem des schwachen Reboundings, von dem angesichts des körperlich kleinen Kaders auszugehen war, scheint gelöst. Yoeli Childs, in Griechenland mit 17 Punkten und 16 gesicherten Abprallern bester Tower, erfüllt seine Rolle ebenso verlässlich wie sein Vertreter Jonas Wohlfarth-Bottermann. Umso bitterer, dass ausgerechnet Childs sich mit mehreren vergebenen Freiwürfen die „mentalen Fehler“ erlaubte, die Korner kritisierte. Die Länderspielpause von der kommenden Woche an wird ihm reichlich Zeit geben, daran zu arbeiten.