Bamberg. Die Veolia Towers Hamburg feiern dank erneut überragender Leistung von Spielmacher McCullum einen 76:66-Erfolg. Über das Spiel.

Viel, vielleicht zu viel war im Vorwege der Absturz der Bamberger Basketballer in dieser Saison thematisiert wurden, gegen die Veolia Towers Hamburg zeigte der neunmalige deutsche Meister am Freitagabend immerhin seine beste Saisonleistung. Doch selbst die reichte nicht, die Franken kassierten ihre fünfte Niederlage im fünften Spiel. Die Hamburger siegten dagegen nach ihrem wohl bislang schwächsten Bundesliga-Auftritt mit 76:66 (19:17, 20:20, 17:20, 20:9). US-Spielmacher Kendale McCullum war mit 27 Punkten, acht Rebounds und fünf Assists mit Abstand erneut der überragende Hamburger.

Die Towers waren mit zwei Heimsiegen im mentalen Gepäck nach Bamberg gereist, dem 81:78 nach Verlängerung gegen den deutschen Vizemeister Bayern München und dem 87:83 gegen Polens Champion Slask Wroclaw im EuroCup. In beiden Begegnungen hatten sie aber klare Führungen aus der Hand gegeben, deren Ursache Cheftrainer Raoul Korner mittels intensivem Videostudiums mit der Mannschaft zu ergründen suchte.

Veolia Towers Hamburg führten in Bamberg nie hoch

„Je weniger wir vorne getroffen haben, umso weniger Druck haben wir in der Defensive gemacht. Eigentlich sollte das umgekehrt sein“, wunderte sich der Österreicher nach der Bilderschau. „Wir dürfen dann die Verunsicherung in diesen Phasen nicht nach außen zeigen, den Gegner nicht noch stärker machen, indem man den Kopf schüttelt oder ihn hängen lässt.“

Die Analyse umzusetzen, dazu ergab sich in Bamberg keine Gelegenheit, denn hoch führten die Towers nie, im Gegenteil. Zwar warf Yoeli Childs sie in der vierten Minute zum 9:8 erstmals in Front, doch schon in dieser Phase war zu erahnen, dass die bekannten Schwächen von der Dreierlinie (zweitschlechtestes Team der Liga) und beim Rebounding sie in Schwierigkeiten bringen könnten.

Niemand konnte McCullum ersetzen

Nur dass die Bamberger noch schlechter trafen, 33,8 Prozent aus dem Feld (Towers: 45,8), hielt die Chancen der Towers am Leben – und natürlich McCullum. Der drehte fast im Alleingang den zwischenzeitlichen 26:35-Rückstand (17. Minute) zur 39:37-Pausenführung. Gab Korner seinem Spielmacher wie im dritten Viertel eine längere Atempause, konnte ihn keiner ähnlich wirkungsvoll ersetzen.

Žiga Samar brillierte zwar mit dem einen oder anderen glänzenden Pass, im Korb brachte der talentierte Slowene den Ball bei vier Versuchen aus dem Feld aber nur einmal unter. Als McCullum dann im Schlussabschnitt, Stand nach 30 Minuten: 56:57, wieder den Regisseur geben durfte, übernahmen die Towers auch wieder die Spielführung (69:63/38.). Und als James Woodard 53 Sekunden vor Schluss einen Dreier zum 72:66 einnetzte, war das Spiel endgültig gedreht. Es durfte gejubelt werden.

Veolia Towers Hamburg treten beim Promitheas Patras an

Für die Towers geht die wilde Hatz durch Europas Basketballhallen weiter. Am Dienstagabend (18.30 Uhr) treten die Hamburger im EuroCup beim griechischen Spitzenclub Promitheas Patras auf der Peloponnes an, am übernächsten Sonntag (15 Uhr) in der Bundesliga bei den Riesen Ludwisgburg. MagentaSport übeträgt beide Spiele live.