Hamburg. Am Sonnabend gastiert die EuroLeague-Mannschaft im Inselpark in Wilhelmsburg. Wie die Hamburger den Titelanwärter ärgern wollen.
Für die Basketballprofis der Hamburg Towers wird es ein ungewohntes Gefühl sein, wenn sie am Sonnabend um kurz vor halb neun vor dem Topspiel gegen den FC Bayern München das Parkett der edel-optics.de Arena betreten. Zum ersten Mal in dieser Saison wird die Spielstätte im Wilhelmsburger Inselpark mit 3400 Zuschauern restlos ausverkauft sein.
Veolia Towers wissen, wie man FC Bayern ärgern kann
Wegen der Corona-Pandemie gab es seit dem Bundesliga-Aufstieg der Towers 2019 erst zwei Duelle in Hamburg gegen den Rekordmeister. In der Premierensaison 2019/20 wurde die Spielzeit wegen dem Beginn der Coronapandemie vorzeitig abgebrochen, weswegen das Heimspiel gegen die Bayern nicht mehr ausgetragen werden konnte.
In der Saison 2020/21 mussten die Hamburger beim spektakulären 91:86-Sieg nach Verlängerung wegen der damals gültigen Corona-Eindämmungsverordnung ohne Unterstützung in der Arena auskommen. Immerhin 3000 Fans konnten am 24. April dieses Jahres live dabei sein, als die Hamburger mit 87:83 die Oberhand gegen das Team von Andrea Trinchieri behalten konnten.
Eigentlich wollten die Hamburger dieses Spiel im Oktober 2021 in der Barclays Arena im Volkspark austragen. Bereits 10.000 Karten waren verkauft, ehe Corona dafür sorgte, dass diese Event-Partie abgesagt und in Wilhelmsburg nachgeholt werden musste.
All das spielt für den aktuellen Trainer Raoul Korner (48) keine Rolle mehr. „Uns liegt eine Mega-Aufgabe vor der Brust. Wir müssen eine nahezu perfekte Partie abliefern und ein bisschen darauf hoffen, dass München nicht den besten Tag erwischt – aber das liegt nicht in unserer Hand“, sagt der Österreicher.
Auf jeden Fall werden die Hamburger nicht auf ein ausgeruhtes Bayern-Team treffen. Die Partie bei den Towers ist bereits die vierte in dieser Woche. Am vergangenen Sonntag trafen die Bayern im Pokal auf Bamberg (85:68), es folgten am Dienstag und Donnerstag zwei EuroLeague-Spiele gegen Barcelona (73:84) und Mailand (81:83) und nun also das Spiel in der Hansestadt.
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In der Bundesliga feierten die Towers zuletzt drei Siege in Folge. Nicht ganz so gut lief es in den anderen beiden Wettbewerben. Im MagentaSport Pokal schieden die Hamburger vor heimischem Publikum gegen Ludwigsburg (86:92) aus, im EuroCup gab es eine Heimniederlage gegen Türk Telekom Ankara (83:88). „Wir sind nach drei Erfolgen in Serie nicht abgehoben, genauso wenig lassen wir uns von den letzten zwei Niederlagen jetzt runterziehen. Wir versuchen, nicht von einem Extrem ins andere zu verfallen“, gibt sich Trainer Korner gelassen.
Towers-Team gegen Bayern besonders motiviert
Seine Spieler sind vor dem Duell mit dem Titelanwärter jedenfalls sicher, dass sie eine erneute Sensation in der Bundesliga schaffen können. "Es ist wie bei Berlin, man spielt gern gegen die Bayern. Es ist eines der Teams, was jeder gern schlagen will. Der Ehrgeiz ist besonders groß. Sie haben einen guten Kader, sind tief besetzt. Dennoch glaube ich, dass jeder von uns sein Gegenüber halten kann. Wenn wir als Team spielen, dann ist am Sonnabend alles drin“, sagt Forward Len Schoormann.
Mit der Unterstützung von 3400 Fans in Wilhelmsburg umso mehr.