Hamburg. Nach anfänglichen Problemen stand der US-Amerikaner beim EuroCup-Team vor dem Aus. Doch mittlerweile zeigt er seine Qualitäten.
Sportler bezeichnen sich nicht selten als Künstler, Ballkünstler mindestens. „Und wie es mit kreativen Menschen ist, sollte man sie nicht in Käfige sperren“, sagte Raoul Korner, Cheftrainer der Veolia Towers Hamburg, über seine Spieler. Allerdings machte die 83:88-Heimniederlage im EuroCup gegen Turk Telekom Ankara deutlich, dass die Bandbreite, innerhalb derer sich die Wilhelmsburger austoben können, noch zu breit ist.
Towers-Coach Korner lobt Auftritt von Clark
Nach dem Pokalaus gegen Ludwigsburg hatte Korner von einem guten „Test fürs Kollektiv“ gesprochen, der nun anstehe. Bei diesem fiel seine Mannschaft im ersten Versuch durch. „Wir haben nicht die notwendige Physis entgegengesetzt und viel zu schlampig gespielt“, sagte der Österreicher. Resultat des Schlendrians waren unter anderem horrende 20 Ballverluste. Damit nicht genug: „Es ist uns nicht gelungen, im Kollektiv über uns hinauszuwachsen. Die Gegner haben sich auf unser teamdienliches Spiel eingestellt, es dauert, Lösungen darauf zu finden. Diese dürfen aber nicht beinhalten, dass wir uns in Einzelsituationen treiben lassen.“ Lediglich eine außergewöhnliche Leistung von Marvin Clark habe sein Team über Wasser gehalten, kritisierte Korner.
Der Gelobte wirkte hingegen völlig gefrustet. „Ich hätte lieber wieder meinen mickrigen Schnitt von sechs Punkten gehalten, anstatt eine heroische Leistung zu zeigen, die uns nichts bringt“, sagte Clark. Diese Einstellung ehrt den 27-Jährigen, der mit 23 Punkten, davon 15 von der Dreierlinie, sein mit Abstand bestes Spiel ablieferte. Für Clark war der Auftritt gegen Ankara, wenngleich er ihn gegen den kollektiven eingetauscht hätte, daher zumindest ein persönlicher Erfolg.
Towers hatten sich schon mit Clark-Nachfolger beschäftigt
Durch seine starke Leistung hat der Linkshänder seinen Platz im Team endgültig manifestiert. Nach sportlichen Anpassungsproblemen hatten die Towers kurz vor Saisonbeginn erwogen, den US-Amerikaner gegen den erfahrenen, aber zu teuren Serben Dragan Milosavljević auszutauschen. Dieses Thema hat Clark nun endgültig ad acta gelegt.
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„Um ehrlich zu sein, war es ziemlich herausfordernd am Anfang. Das Defensivsystem hat sich von allem unterschieden, was ich jemals gespielt habe. In den vergangenen beiden Partien habe ich endlich meinen Rhythmus gefunden und meine Rolle verstanden“, sagt Clark. Die sei die eines sogenannten 3&D-Spielers, also jemandes, den Dreipunktewürfe und Defensive auszeichnen. Den Towers wurden im EuroCup ihre Grenzen aufgezeigt. Clark scheint sich seiner nun bewusst zu sein. Gelingt dies auch seinen Mitspielern, wäre Korner zufrieden.