Hambug. Der Flügelspieler freut sich auf Neu-Trainer Korner, will sich in der Sommerpause aber nicht nur auf den Sport konzentrieren.

Lukas Meisner möchte nicht gesehen werden. Mit Hemd und Krawatte sitze er gerade im Büro des Umweltdienstleisters Veolia, wo der Flügelspieler der Hamburg Towers ein Praktikum im Bereich Personalmanagement absolviert. Also, Kamera aus. Und es passt ja dieser Tage durchaus ins Bild, denn seinem neuen Trainer Raoul Korner muss sich der 26-Jährige nun wirklich nicht mehr zeigen. Das Duo arbeitet kommende Saison bereits zum dritten Mal zusammen.

Basketball: Meisner freut sich auf einen guten alten Bekannten bei den Towers

In seiner Heimatstadt Braunschweig wurde Meisner als 18-Jähriger von Korner als Trainingsspieler in den Bundesligakader aufgenommen, von 2018 bis 2020 gelang ihm unter dem Österreicher in Bayreuth der Durchbruch, nun kreuzen sich die Wege abermals. „Als feststand, dass Raoul Trainer wird, musste ich nicht länger darüber nachdenken, meine Spieleroption zu ziehen. Er ist der Trainer, der am meisten in mich investiert hat“, sagt Meisner. „Lukas ist ein harter Arbeiter, aber auch sehr kopflastiger Spieler, der sich manchmal selbst zu viel Druck macht und dann verkrampft, was sich auf seine Leistung auswirkt. In diesem Bereich sehe ich Potenzial“, sagt Korner über ihn.

Seinen neuen, alten Coach, so Meisner, zeichne seine charismatische Art aus, „auf menschlicher Ebene ein Team zu führen und sich dabei treu zu bleiben“. Korners Mannschaften seien durch spielerische Struktur geprägt. „Er schafft es, dass sich jeder mit dem Verein identifiziert, und das passt genau zu meinen Zielen.“ Denn außerhalb des Büros will der 2,03-Meter-Mann sehr wohl gesehen werden. „Ich möchte, dass wir als Team wieder nahbarer und im Stadtbild sichtbarer werden. Wir müssen unsere Fans einfangen, sodass sie uns alle richtig kennenlernen.“

Meisner setzt sich gegen Gewalt an Frauen ein

Bis Mitte Juli wird Meisner seine Zeit zwischen Praktikum und Individualtraining aufteilen, dann stehen einige Tage der Familie zur Verfügung, Urlaub ist vor dem Trainingsauftakt im August nicht geplant. Der frühere Nationalspieler hat Wichtigeres zu tun: Er setzt sich intensiv für Feminismusinitiativen und gegen Gewalt gegen Frauen ein. Ende Juli nimmt er dafür an einer Konferenz teil. Dieses Thema kann gar nicht sichtbar genug sein.