Tübingen. Die Hamburger Basketballer unterliegen den Tigers und gehen nur als Vierter in die Playoffs. Coach Taylor ist unzufrieden.
Der Worst Case ist für die Hamburg Towers eingetreten: Am Sonnabend verloren die Basketballer aus dem Norden gegen die Tigers Tübingen mit 100:104 (72:78, 39:52, 17:27) und gehen nur als Vierter der Setzliste in die Playoffs. Es gab nur eine Konstellation, in der der Absturz vom zweiten auf den vierten Rang wegen ungünstiger Ergebnisse der Konkurrenz möglich war. Und dieser sei nun eingetreten, teilte der Verein am Abend mit.
Die Towers sind zunächst mit dezimiertem Kader nach Bayern gefahren. Nicht zur Verfügung standen in Tübingen die Guards Kova Kovacevic (Muskelfaserriss in der rechten Wade), Scootie Guyton (Bänderriss im linken Knöchel) und Justus Hollatz (grippaler Infekt). Überraschend entschied sich Headcoach Mike Taylor für eine neue Starting Five, in der neben Cha Cha Zazai, Tevonn Walker und Drew Barham mit Jannik Freese sowie Justin Raffington beide etatmäßigen Center standen.
Damit reagierte der US-Amerikaner auf die überdimensionierte Tübinger Aufstellung, bei der der 2,08 Meter große Ex-Tower Enosch Wolf als Power Forward auflief – und seine Tiger mit einem krachenden Dunk mit 10:4 (5. Minute) in Führung warf. Im finalen Heimspiel einer enttäuschenden Saison wollte sich Tübingen merklich mit dem bestmöglichen Gesicht von den eigenen Fans verabschieden. Währenddessen haderten die Towers mit dem Spacing und nahmen gegen zum Ende von Hälfte eins wieder stärker treffende Tübinger ein 39:52 in die Kabine.
Towers-Coach Taylor mit Verteidigung unzufrieden
Dort schienen die Hamburger ein Konzept gegen den Bundesliga-Absteiger gefunden zu haben: die offensiven Bretter attackieren und das Spiel möglichst schnell gestalten. Zum Ende erlebten die Zuschauer in der Paul-Horn-Arena einen Thriller, von denen es zu Bundesliga-Zeiten einst so viele hier gegeben hat. Beech wirkte nach den unterdurchschnittlichen Leistungen der Vorwochen besonders motiviert. Per Fadeaway zum 80:83 (33.) brachte er das Publikum zum Schweigen. Darauf folgten die nächsten Tigers-Treffer jedoch prompt (87:80/35.).
Doch der brandheiße Beech zeigte sich davon unbeeindruckt und netzte zwei weitere Dreier ein (88:89/36.). Ausgerechnet Wolf tat seinem Ex-Club mit einem eigenen Distanztreffer zum 94:90 (37.) und einem Korbleger zum 98:92 (38.) weh. Davon erholten sich die Towers nicht mehr, wenngleich René Kindzeka 9,7 Sekunden vor Schluss per Dreier noch auf 99:100 verkürzte. Im Gegenzug waren die Schwarz-Gelben nervenstark von der Freiwurflinie.
„Tübingen hat verdient gewonnen", räumte Coach Taylor ein. "Mit unserem Kampfgeist bin ich zufrieden, mit der Verteidigung überhaupt nicht. Wir waren nicht bereit." Es sei enttäuschend, nur als Vierter in die Playoffs zu gehen. Dort spielen die Towers um den Aufstieg. Erster Gegner sind die Rostock Seawolves am Sonnabend, 6. April. Ein Heimspiel für die Towers.