Hamburg. Cheftrainer Taylor würde auf den jetzigen Kader auch nach einem Aufstieg setzen. Richtungweisendes Heimspiel.
In Wochen wie diesen, in denen die Hamburg Towers in der 2. Basketballbundesliga ProA mit einiger Aussicht auf Erfolg um den Aufstieg in die Erste Liga (BBL) kämpfen, mag sich so mancher Profi seine Gedanken machen, ob der Club auch in Zukunft mit ihm plant. Vor dem richtungweisenden Heimspiel des Tabellenzweiten am heutigen Sonnabend (19.30 Uhr, edel-optics.de-Arena) gegen den -sechsten Post Südstadt (PS) Karlsruhe Lions wiederholt aber Cheftrainer Michael „Mike“ Taylor (46) gern seine Liebeserklärung: „Ich mag unser Team.“
Als der US-Amerikaner im Jahr 2006 mit ratiopharm Ulm in die Bundesliga aufstieg, „haben wir zehn von zwölf Spielern des Zweitligakaders gehalten“, erzählt er. „Mit diesem Stamm haben wir in der BBL im ersten Jahr 16 Spiele gewonnen und fast die Play-offs der besten acht in der Bundesliga geschafft.“ Das gelang schließlich zwei Jahre später. „Wenn du aufsteigst, baust du immer auf einen gewissen Kern, der sich auch hier bei den Towers gerade entwickelt. Die ganzen Erfah-rungen, die wir jetzt gemeinsam machen, helfen uns auf lange Sicht“, betont der Coach. Sein Vertrag mit den Towers läuft noch bis zum Ende der nächsten Saison, eine Verlängerung scheint für beide Seiten nicht ausgeschlossen. Sportchef Marvin Willoughby setzt ohnehin am liebsten auf Kontinuität. „Ich bin gekommen, um zu bleiben“, hatte Taylor kürzlich im Abendblatt-Interview gesagt. Viele Spieler denken ähnlich. Ihr Wunsch könnte in Erfüllung gehen – wenn dann die sportlichen Leistungen weiterhin stimmen.
Karlsruhespiel ist erneut ausverkauft
Das Karlsruhespiel ist mit 3400 Besuchern erneut ausverkauft, das achte Heimspiel in Folge. Rekord. Der von Towers-Hauptgesellschafter Tomislav Karajica geplante, privat finanzierte „Elbdome“ an der S- und U-Bahn-Station Elbbrücken, eine Arena mit bis zu 8000 Zuschauern, scheint die perspektivisch nachhaltigste Antwort auf die gestiegene Nachfrage nach den Wilhelmsburger Basketballern zu sein, die sich eine Klasse höher noch mal steigern dürfte.
Politisch hängt das 150-Millionen-Euro-Projekt in der Warteschleife. Ein Termin bei Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing am Anfang dieser Woche brachte zumindest Erkenntnisse über mögliche Gebäudeformen, Gestaltung und vertikale Sichtachsen. Weil auch die Nachbarschaft in Rothenburgsort von der Arena profitieren soll, zusätzliche Trainingshallen und Sportflächen für den Breiten- und Schulsport möglich wären, stößt die Idee bei den Rathaus-Regierungsparteien SPD und Grüne grundsätzlich auf Zustimmung. Auch Fußballverbandspräsident Dirk Fischer (CDU) sagt: „Wir brauchen in Hamburg eine Halle für 8000 Zuschauer. Die fehlt.“ Bis sie steht, dürften mindestens fünf Jahre vergehen. Die heutigen Towers wären trotz aller Liebesschwüre dann wohl nur noch als Zuschauer willkommen.