Hamburg. Coach Mike Taylor erhält kurz vor Transferschluss seinen gewünschten Flügelspieler – der eine durchaus spannende Vita aufweist.

Am letzten Tag der Wechselfrist haben die Hamburg Towers ihren Kader für die zweite Saisonhälfte der 2. Basketballbundesliga ProA noch einmal verstärkt. Mit Max Montana (23) kommt vom Bundesligaclub Giessen 46ers der von Trainer Mike Taylor gewünschte Flügelspieler, der auf dieser Position Beau Beech entlasten soll. „Mit Max erhalten wir viel neue Qualität und Tiefe auf der Power-Forward-Position, unser starker deutscher Kern im Team wird damit noch besser“, sagte Taylor. In der 2. Liga müssen stets zwei Deutsche auf dem Feld stehen.

Der 2,06 Meter große Montana, in New York geboren, in Kalifornien aufgewachsen, hat einen deutschen Vater und eine dänische Mutter, die sich in den USA, auf einer Motorradtour im Bundesstaat Montana, kennenlernten, inzwischen aber getrennt sind. Er besitzt den deutschen und den US-Pass, spielte als 17-Jähriger zweimal für die deutsche U18 gegen Frankreich. Als er im Sommer 2018 in Gießen seinen ersten Profivertrag unterschrieb, kannte er nur ein deutsches Wort: Pfannkuchen, das Lieblingsgericht seines Vaters Holger Hoetzel. Zur Vertragsunterzeichnung bei Sportchef Marvin Willoughby begleitete ihn dieser, da er zufällig ebenfalls einen Termin in Hamburg hatte.

Montana strich den Namen seines Vaters

Montana, der seinen bisherigen Nachnamen Hoet­zel aus seinen Papieren strich, weil er selbst und seine Kumpels in den USA ihn nicht richtig aussprechen konnten, erzielte in Gießen in 13 Bundesligaspielen 72 Punkte bei durchschnittlich neun Minuten Spielzeit. 18 von 25 Zweipunktewürfe traf er, zehn von 28 aus der Dreipunktedistanz. „Wir wollten auf jeden Fall einen Deutschen holen, der nachgewiesen hat, dass er auf Erstliganiveau mithalten kann. Von Max erhoffe ich mir Punkte und Athletik“, sagte Willoughby.

Schon am Sonntagnachmittag (16 Uhr, airtango.live) bei den Rostock Seawolves gehört Montana im Duell um Tabellenplatz drei zum Towers-Kader. Während der punktgleiche ProA-Aufsteiger seine letzten sechs Spiele gewann, zuletzt am 14. Dezember 69:83 bei den Towers verlor, müssen die Hamburger nach zwei Niederlagen in Folge wieder ihre Form des ersten Saisondrittels (8:2 Siege) finden, um sich für die Play-offs im April eine gute Ausgangsposition zu sichern.