Hamburg. Die Footballer setzen sich im Stadion Hoheluft gegen Tirol durch und stehen erneut im Finale. Einzig die Kulisse enttäuscht etwas.

Der Traum vom ersten Titelgewinn in der European League of Football (ELF) lebt für die Hamburg Sea Devils weiter. Im Halbfinale der zweiten Europaliga-Spielzeit besiegte der Vorjahresfinalist im heimischen Stadion Hoheluft vor der etwas enttäuschenden Kulisse von 3158 Zuschauern den österreichischen Vertreter Raiders Tirol mit 19:7 (10:0, 0:7, 6:0, 3:0).

Den Gegner der Auswahl von Headcoach Charles Jones für das Endspiel am 25. September in Klagenfurt (Österreich) ermitteln an diesem Sonntag (14.45 Uhr/ProSieben Maxx) in Wien die Vienna Vikings und die Barcelona Dragons.

Sea-Devils-Quarterback Maack muss früh verletzt runter

Die Partie begann für den Sieger der North Division mit einer Schrecksekunde. Nach nicht einmal fünf Spielminuten musste Moritz Maack, der diesmal als Starting Quarterback nominiert worden war, mit einer Verletzung an der rechten Schulter vom Feld. Salieu Ceesay, mit dem sich Maack in dieser Saison die Spielmacherposition teilt, kam ins Spiel – und war sofort da. Mit einem schönen Spinmove löste er sich aus der Pocket und bediente Runningback Glen Toonga, der in der Endzone wartete. Für den Briten war es der 22. Touchdown der Saison.

Die Hamburger zeigten sich im ersten Viertel in der Defensive gewohnt zupackend und offensiv kreativ. Ein weiterer feiner Pass Ceesays fand in Fieldgoal-Entfernung John Levi Kruse, und so konnte Kicker Eric Schlomm auf 10:0 erhöhen.

Kicker Eric Schlomm wird zu Hamburgs Matchwinner

Im zweiten Viertel fanden die Gäste nicht nur besser ins Spiel, sondern auch den Weg aufs Scoreboard. Raiders-Quarterback Sean Shelton zeigte mit einem Touchdown-Pass auf Markus Schaberl, warum er als bester Spielmacher der ELF gehandelt wird. Der US-Amerikaner verstand es allerdings nicht nur, seinen Wurfarm zu kontrollieren, sondern stellte auch seine Mobilität unter Beweis und die so hoch gelobte Hamburger Defensive ein ums andere Mal vor knifflige Aufgaben.

In der zweiten Hälfte waren die Defensivreihen beider Teams spielbestimmend. Die Offensive Lines schafften es viel zu selten, dem Druck standzuhalten und ihren Quarterbacks Zeit zu verschaffen. So konnte Eric Schlomm zum Matchwinner werden. Zwei Fieldgoals im dritten Viertel und ein weiteres im Schlussabschnitt stellten die Weichen auf Sieg und brachten letztlich das Ticket nach Klagenfurt. Dort wollen die Meeresteufel in zwei Wochen dann die Finalniederlage gegen Frankfurt aus der letzten Saison vergessen machen und den Titel holen.