Was macht die deutsche Nationalmannschaft vor dem Spiel gegen Brasilien, wie geht‘s Neymar? Verfolgen Sie die Entwicklungen bei den vier Halbfinalisten sowie die News aus der Fußballwelt im Liveticker von abendblatt.de.
Rio de Janeiro/Belo Horizonte/Hamburg. Für die deutsche Nationalmannschaft läuft der Countdown. Um 22 Uhr MESZ (ZDF und im Liveticker bei abendblatt.de) wird in Belo Horizonte das Traum-Halbfinale gegen Brasilien angepfiffen. Abendblatt.de hält Sie mit einem Newsblog über alle wichtigen Themen der WM auf dem Laufenden:
+++ Ticker-Wechsel +++
14.30 Uhr: In diesem Newsticker folgen ab sofort nur noch Informationen zum zweiten Halbfinale zwischen Argentinien und der Niederlande. Zur Fortsetzung des Countdown-Tickes zum Deutschland-Spiel klicken Sie bitte HIER.
+++ Ecclestone hofft auf Deutschland +++
13.37 Uhr: Bei Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und seiner Frau sorgt das Halbfinale Brasilien gegen Deutschland für verteilte Sympathien. Während die Brasilianerin Fabiana Flosi mit ihrer Heimatmannschaft fiebert, hofft Ecclestone auf einen Sieg des deutschen Teams. „Ich bin für Deutschland“, sagte der 83-jährige Brite der Nachrichtenagentur dpa in München.
Die Eheleute müssen das erste Halbfinale der Fußball-WM in einem Münchner Hotel verfolgen, da Ecclestone am Mittwoch pünktlich um 9.30 Uhr wieder im Landgericht zu sein hat. Dort muss er sich seit Ende April wegen Bestechung des ehemaligen Bankvorstandes Gerhard Gribkowsky verantworten, bestreitet die Vorwürfe aber. Seine fast 50 Jahre jüngere Frau Fabiana Flosi, mit der er in dritter Ehe verheiratet ist, fliegt jede Woche mit ihm zum Prozess nach Bayern.
+++ Lagerfeld hält aus Taktgefühl zu Brasilien +++
13.28 Uhr: Der Hamburger Modedesigner Karl Lagerfeld fände einen Sieg der Brasilianer gegen die deutsche Nationalmannschaft nicht schlecht. Dabei leiten ihn eher gesamtgesellschaftliche denn sportliche Motive. „Es ist natürlich nett für uns zu sagen, die Deutschen sollen gewinnen“, erklärte er am Dienstag nach seiner Couture-Schau für Chanel in Paris. „Aber für die Brasilianer war das Ganze so teuer. Das wäre nicht schlecht für die, wenn die gewinnen.“
+++ Oranje-Fieber steigt: Niederländer im WM-Ausnahmezustand +++
13.12 Uhr: Vor dem Halbfinalspiel gegen Argentinien hat das Oranje-Fieber in den Niederlanden einen neuen Höhepunkt erreicht. Plätze und Grachten wurden am Dienstag mit orangefarbenen Fahnen und Mega-Fußbällen verziert und große Videoschirme aufgestellt. Hunderttausende Fans wollen am Mittwochabend auf öffentlichen Plätzen gemeinsam das Spiel gegen Argentinien sehen. Im Stadion von Ajax Amsterdam organisiert ein Radiosender ein Fußballfest für rund 30 000 Zuschauer. Im berühmten Concertgebouw in der Hauptstadt wurde ein Filmkonzert vorverlegt, so dass die Konzertbesucher anschließend von 22 Uhr an das Spiel live auf einem Schirm auf dem Podium sehen können. Der größte Bildschirm von 122 Quadratmetern wird im Museumspark von Rotterdam aufgebaut.
Sexshops im Amsterdamer Rotlichtviertel legten orangefarbene Dildos und Kondome in die Schaufenster. Supermärkte melden Rekordumsätze. Niederländer deckten sich für die Fußballparty mit Oranje-Kuchen, -Pudding und -Chips ein. Auch die Münzsammler sind vom Oranje-Fieber ergriffen. Eine WM-Sondermünze mit dem Bild des fliegenden Stürmers Robin van Persie nach seinem Kopfballtor gegen Spanien war bereits innerhalb von 24 Stunden ausverkauft. Sogar die Tierwelt produzierte Schlagzeilen. In einem Naturgebiet im Nordosten der Provinz Groningen tauchte ein Seehund mit einem orange-farbenen Kopf auf. Seehunde mit abweichender Farbe gebe es zwar häufiger, sagte ein Sprecher des Auffangzentrums für verirrte Robben der Tageszeitung De Telegraaf. Dass das Tier aber ausgerechnet jetzt auftauche, sei ein merkwürdiger Zufall. Mitarbeiter des Zentrums tauften es passend „Robben“.
+++ Götze mit Botschaft zu seinen Kritikern: „Das ist nur menschlich“ +++
12.48 Uhr: Nationalspieler Mario Götze hat gelassen auf die jüngste Kritik an seinen Leistungen bei der WM in Brasilien reagiert. „Man versucht natürlich, immer auf allerhöchstem Niveau zu spielen. Ich glaube dennoch, jeder Spieler hat mal eine schlechte Halbzeit, schlechte Minuten oder schlechte Phasen. Das ist nur menschlich“, sagte der Offensivspieler von Bayern München der Bild-Zeitung. Der frühere Nationalspieler Günter Netzer hatte die Auftritte des hochtalentierten 22-Jährigen zuletzt als „einzige Enttäuschung“ bezeichnet. „Zum Glück habe ich das gar nicht mitbekommen“, sagte Götze nun: „Das ist seine Meinung. Aber ich weiß auch, was ich kann. Der Bundestrainer weiß es auch.“ Zudem sei er mit seinen bisherigen Turnierleistungen durchaus zufrieden. „Meine ersten beiden Spiele waren sicher nicht ganz so schlecht. Und ich hatte auch einige Torchancen. Wenn die reingehen, sieht es schon wieder anders aus. Aber das ist eben so im Sport“, sagte Götze.
+++ Möller: Brasilien wird nach Neymar-Ausfall noch enger zusammenrücken +++
12.39 Uhr: Der Ausfall von Brasiliens Superstar Neymar macht das WM-Halbfinale des deutschen Teams gegen die Seleção nach Meinung von Ex-Nationalspieler Andreas Möller nicht einfacher. „Die Brasilianer werden noch enger zusammenrücken“, schrieb der 46-jährige Weltmeister von 1990 und Europameister von 1996 in einem Gastbeitrag für die „Offenbach-Post“. Der Schlüssel zum Erfolg liege auf den Außenbahnen. „Ohne Neymar sind die Brasilianer in der Mitte leicht auszurechnen und auch zu stoppen.“ Wenn es gelinge, bei den Brasilianern links Marcelo und rechts Dani Alves oder Maicon auszuschalten, könne das spielentscheidend sein. „André Schürrle und Thomas Müller wären die idealen Spieler dafür“, betonte Möller.
+++ Ballack lobt Teamgeist der DFB-Elf und Arbeit von Trainer Löw +++
12.07 Uhr: Die mannschaftliche Geschlossenheit macht Deutschland nach Einschätzung von Michael Ballack zum Favoriten auf den WM-Titel. „Alle anderen Halbfinalisten haben sich bisher auf brillante Individualisten wie Neymar, Lionel Messi und Arjen Robben verlassen, aber die Deutschen sind ein echtes Team“, schrieb der ehemalige Kapitän der DFB-Auswahl in der englischen Tageszeitung „Times“. Ballack fand lobende Worte für die Flexibilität von Joachim Löw und verwies dabei auf die Entscheidung des Bundestrainers, Philipp Lahm vom Mittelfeld zurück auf die Position des Außenverteidigers zu beordern. Darüber hinaus würdigte er die Arbeit seines ehemaligen Vereins- und derzeitigen brasilianischen Nationaltrainers Luiz Felipe Scolari: „Scolari und ich hatten unsere Differenzen beim FC Chelsea, aber ich muss zugeben, dass es mich beeindruckt hat, was er aus dieser sehr limitierten brasilianischen Mannschaft herausgeholt hat.“
+++ Spielerberater: Kroos liegt kein Bayern-Vertragsangebot mehr vor +++
10.59 Uhr: Der wechselwillige Nationalspieler Toni Kroos hat unabhängig von den Verhandlungen mit Real Madrid kaum noch eine Zukunft beim FC Bayern. Inzwischen liegt dem 24-Jährigen offenbar kein Angebot zur Verlängerung des noch bis 2015 laufenden Vertrages mehr vor. Kroos-Berater Volker Struth bestätigte das, wies aber Berichte zurück, wonach die Münchner ihre Offerte zurückgezogen hätten. „Ich weiß nicht, wie man ein Angebot zurückziehen soll, das Toni direkt abgelehnt hat“, sagte Struth der dpa am Dienstag. Kroos ist sich nach übereinstimmenden Berichten mit Real einig, beide Clubs müssten sich jetzt aber noch auf eine Ablösesumme verständigen.
+++ Cacau: Deutsche Mannschaft einfach besser als Brasilien +++
10.30 Uhr: Für den in Brasilien geborenen deutschen Ex-Nationalspieler Cacau ist die DFB-Auswahl klarer Favorit im WM-Halbfinale an diesem Dienstag gegen den Turnier-Gastgeber. „Die deutsche Mannschaft ist einfach in ihrer Gesamtheit besser, verfügt über die stärkeren Spieler, die schon über Jahre zusammenspielen. Da weiß jeder, was zu tun ist“, sagte der 23-malige Nationalspieler in einem Interview der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Brasilien fürchte kein Team mehr als die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes. „Für mich sinkt die Siegchance der Brasilianer ohne Neymar jetzt weiter auf 30:70“, sagte Cacau, der seit 14 Jahren in Deutschland lebt und seit fünf Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Bei der WM 2010 in Südafrika stürmte Cacau noch für Deutschland.
Diesmal wird er für das ZDF das Halbfinale analysieren. „Ich bekomme jetzt schon Gänsehaut, die Gefühle werden verrückt spielen“, verriet er und traut Joachim Löws Team sogar den Titel zu. „Deutschland ist voll da“, sagte der Angreifer. „Der Rhythmus ist da, das Tempo stimmt, es kann auf Ergebnis gespielt werden, die Mentalität ist top, man erkennt eine große Geschlossenheit im WM-Kader. Die Spieler kommen alle von großen Klubs, waren in der Champions League erfolgreich und sind sehr erfahren. Das alles braucht man in einem Turnier. So kann Deutschland Weltmeister werden.“ Nach seinem Abschied vom VfB Stuttgart ist der 33-Jährige derzeit auf Vereinssuche. Er würde gern noch zwei Jahre weiterspielen und habe auch bereits einige Angebote vorliegen.
+++ Nach Foul an Neymar: Kolumbien bittet Italien um Schutz Zúñigas +++
9.54 Uhr: Nach dem schweren Foul an Brasiliens Superstar Neymar fürchtet die kolumbianische Regierung jetzt um das Wohlergehen von Nationalspieler Juan Zúñiga. Das Außenministerium bat die italienischen Behörden, die Sicherheit des beim SSC Neapel spielenden Verteidigers und seiner Familie zu garantieren. In einer am Montag (Ortszeit) in Bogotá verbreiteten Mitteilung verwies es auf die in den sozialen Netzwerken kursierende Drohungen gegen den Spieler. Sogar dessen Privatadresse sei auf Twitter veröffentlich worden. Neymar hatte sich beim Viertelfinale am Freitag nach einer heftigen Knie-Attacke des Kolumbianers einen Lendenwirbel gebrochen. Die Disziplinarkommission des Weltverbandes FIFA wies am Montag einen Antrag des brasilianischen Verbandes auf eine Bestrafung Zúñigas zurück. Das kolumbianische Außenministerium erinnerte daran, dass Zúñiga sich entschuldigt habe. Die Fans in Brasilien sollten verstehen, dass „diese Art von Vorfällen“ Teil des Fußballs seien, und „mit Ruhe und Toleranz“ hingenommen werden müssten.
+++ Neuer lobt den besonderen Teamgeist +++
8.51 Uhr: Nationaltorhüter Manuel Neuer hat den besonderen Teamgeist als Schlüssel zum Erfolg bei der Fußball-WM in Brasilien ausgemacht: „Ich glaube, dass wir uns in dieser Hinsicht verbessert haben gegenüber 2010. Wenn man sich die Bank anschaut, wie jeder mithilft, wie die mitgeht, dann merkt man das. Alle ordnen sich dem großen Ziel unter“, sagte der 28-Jährige im Gespräch mit mehreren deutschen Medien. Dem Halbfinal-Duell gegen Gastgeber Brasilien am Dienstagabend (22 Uhr/ZDF und im Liveticker bei abendblatt.de) fieberte Neuer entgegen: „Ich freue mich gerade auf solche Spiele. Das ist etwas ganz Besonderes, gegen den Gastgeber in einem Halbfinale zu spielen. Es wird eine grandiose Stimmung herrschen.“ Gleichzeitig warnte der Torhüter vor dem Gegner: „Wichtig ist, dass wir uns durch nichts aus der Ruhe bringen lassen. Natürlich wird das ein ganz anderes Spiel als gegen Frankreich. Ich glaube nicht, dass wir so eine Atmosphäre schon einmal erlebt haben.“ Den verletzungsbedingten Ausfall von Brasiliens Stürmerstar Neymar (Bruch des Querfortsatzes des dritten Lendenwirbels, d. Red.) bedauert Neuer: „Er hat es verdient, dieses Spiel zu machen, er ist der wichtigste Spieler in diesem Land. In einem solchen Spiel sollen die Besten auf dem Platz stehen.“ Sollte es zu einem Elfmeterschießen kommen, vertraut der Schlussmann auf seinen Instinkt: „Die Entscheidung kommt immer von innen. Auch wenn Andy Köpke (DFB-Torwarttrainer, d. Red.) sagt, der hat siebenmal nach links geschossen, springe ich nach rechts, wenn das mein Gefühl ist.“
+++ Holland-Trainer loben van Gaal +++
8.38 Uhr: Für den ehemaligen Bondscoach Dick Advocaat ist Louis van Gaal der beste niederländische Fußball-Trainer aller Zeiten. „Das habe ich schon vor WM-Beginn gesagt. Louis war bei allen Klubs, bei denen er gearbeitet hat, erfolgreich. Außerdem hat er immer den schwierigsten Weg gewählt. Wenn ein Trainer mit dieser Gruppe etwas anfangen kann, dann ist das sicher Louis“, sagte der frühere Trainer des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach dem „Telegraaf“.
Als Oranje 2002 unter van Gaal die WM-Qualifikation verpasst hatte, war Advocaat für zwei Jahre sein Nachfolger und zum zweiten Mal (1992 bis 1995) Bondscoach gewesen.
Auch der zukünftige niederländische Nationaltrainer Guus Hiddink, der dieses Amt ebenfalls schon einmal bekleidet hatte (1995 bis 1998), lobte seinen Vorgänger: „Hervorragend der Torwartwechsel. Das Betreuerteam hat sich fantastisch vorbereitet und leistet eine tolle Teamarbeit. Aber ich will auch noch die Rettung Cillessens, kurz vor dem Ende, erwähnen. Auch die war wichtig.“
Im WM-Halbfinale sieht Hiddink gegen Argentinien Chancen für die Niederländer. „Wenn man die Qualität der Argentinier betrachtet, müssen wir zuversichtlich sein. Sie haben Messi, der etwas Verrücktes tun kann, aber wir haben Robben, der kann das auch“, sagte der erfahrene Trainer.
+++ Scolari: „Wir spielen für Neymar“ +++
8.18 Uhr: Vor dem Halbfinale gegen Deutschland hat sich Brasiliens Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari am Spielort in Belo Horizonte noch einmal umfassend zum bevorstehenden Spiel geäußert. Hier die Aufzeichnung der Fragen:
Frage: Herr Scolari, mit Neymar wird Ihr bester Spieler gegen Deutschland ausfallen. Wie gehen Sie mit diesem Verlust um?
Luiz Felipe Scolari: Neymar hat uns verlassen, hat aber viel von sich bei uns gelassen. Er ist nicht mehr da, aber vieles von ihm schon. Er hat seinen Teil erfüllt, jetzt müssen wir unseren Teil erfüllen.
Wie groß ist der Druck vor diesem Spiel, der Traum vom WM-Titel könnte platzen...
Scolari: Dieses Spiel ist sehr wichtig, es kann uns ins Finale bringen. Wir spielen für ganz Brasilien, wir spielen für Neymar. Wir wissen, was wir zu tun haben.
Was denken Sie über die deutsche Mannschaft?
Scolari: Sie haben eine gute Defensive, sie haben ein gutes Mittelfeld und sie haben einen guten Angriff. Wir respektieren die Deutschen, und wir werden dafür sorgen, dass sie uns auch respektieren. Wir wollen das Spiel in die richtige Richtung lenken. Ich denke, wir können den Deutschen Probleme bereiten.
Können Sie uns sagen, wer für Neymar und den gesperrten Thiago Silva in die Mannschaft kommt?
Scolari: Nein, ich habe die Startelf im Kopf, aber ich werde sie nicht verraten.
Für Thiago Silva wäre Dante vom FC Bayern eine Option...
Scolari: Er kennt natürlich gerade die Spieler von Bayern sehr gut und kann uns sicher sagen, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten. Aber wir haben auch andere gute Spieler. Dienstag werden Sie sehen, wer spielt.
Was halten Sie von Marco Rodríguez, dem Schiedsrichter der Partie. Immerhin hatte er in der Partie Uruguay gegen Italien den Biss von Luis Suárez an Giorgio Chiellini nicht gesehen...
Scolari: Was soll ich dazu sagen? Er hat es nicht gesehen. Es geschehen viele Dinge auf dem Feld, die die Schiedsrichter nicht sehen. Manchmal schaut der Schiedsrichter nur auf den Ball und dann passiert etwas abseits davon, in einem anderen Teil des Platzes. Er ist aber erfahren und sicher die richtige Wahl für dieses Spiel.
+++ Der nächste Holländer adelt Deutschland +++
7.58 Uhr: Der nächste Holländer adelt Deutschland: Nach Johan Cruyff hat auch Frank de Boer, Trainer des niederländischen Fußball-Meisters Ajax Amsterdam, die DFB-Elf in den höchsten Tönen gelobt. „Deutschland hat bei dieser WM in Brasilien eines der besten Teams. Thomas Müller glänzt in dieser Mannschaft. Es sieht nicht immer schön aus, was er macht. Aber er macht fast alles richtig“, sagte der ehemalige niederländische Nationalspieler in der TV-Sendung „Studio Brasil“.
Auch für das Oranje-Team, das am Mittwoch gegen Argentinien (22 MESZ/ARD) um den erneuten Einzug ins Endspiel kämpft, fand de Boer lobende Worte: „Du darfst nicht stolz darauf sein, im Halbfinale zu stehen. Du musst den Pokal gewinnen wollen. Das hat sich das Team 2010 gesagt. Diese Einstellung siehst du heute wieder. Das finde ich schön zu sehen, dass diese Linie durchgezogen worden ist.“
De Boer hatte die Niederlande bei der WM 2010 in Südafrika als Assistenztrainer des damaligen Bondscoaches Bert van Marwijk ins Finale geführt. Dort unterlag Oranje Spanien mit 0:1 (0:0, 0:0) nach Verlängerung.
+++ Löw wegen Foul an Neymar auf Zinne +++
7.35 Uhr: Neymar-Debatte und kein Ende: Jetzt fordert auch Bundestrainer Joachim Löw nach der brutalen Attacke gegen Brasiliens Superstar einen besonderen Schutz der Offensivspieler. „Ich hoffe, dass diese Brutalität unterbunden wird. Sonst haben wir bald keine Neymars, Götzes, Messis oder Reus' mehr, sondern nur noch Spieler, die das Spiel zerstören“, sagte Löw vor dem Halbfinale gegen Brasilien.
Er wolle seine Kritik an den Schiedsrichtern nicht verallgemeinern. Aber gerade beim Viertelfinale zwischen Kolumbien und Brasilien habe es „viele Fouls von hinten“ gegeben, führte Löw weiter aus: „Da muss man gerade die Offensivspieler schützen. Ich kann es nicht für gut halten, wie das abgelaufen ist. Vor dem Turnier wurde angesprochen, wie welche Aktionen zu ahnden sind. Und ich gehe davon aus, dass das jetzt auch so gehandhabt wird.“ In Europa wäre ein solches Spiel nicht mit 22 Spielern zu Ende gegangen.
+++ WM als größtes multimediale Sportevent der Geschichte +++
7.29 Uhr: Die WM in Brasilien sorgt nicht nur für hohe Zuschauerzahlen vor den Fernsehschirmen, online verfolgen die Spiele so viele Menschen wie nie zuvor. „Die WM ist das größte multimediale Sportevent der Geschichte“, sagte Fifa-TV-Direktor Niclas Ericson am Montag. Alleine das Achtelfinal-Spiel zwischen den USA und Belgien verfolgten in den Vereinigten Staaten 5,3 Millionen Zuschauer über einen Internetstream.
+++ Holland weicht schlechtem Rasen aus +++
7.24 Uhr: Erst die Hotel-Posse, jetzt ein ungutes Geläuf: Wegen des schlechten Zustands des Rasens verzichtet die niederländische Nationalmannschaft am Dienstag auf das ihr zustehende Abschlusstraining in der WM-Arena von São Paulo. Die Mannschaft von Trainer Louis van Gaal weicht in das Estadio Municipal Paulo Machado aus. Die Niederländer kennen die Arena, in der sie am Mittwoch (22.00 MESZ/ARD) im Halbfinale auf Argentinien treffen, bereits vom 2:0-Sieg in der Vorrunde gegen Chile.
+++ Merkel: „Spieler müssen an Deutschland denken“ +++
7.08 Uhr: Die Anspannung unter den deutschen Anhängern steigt - auch bei Oberfan Angela Merkel. Während ihres China-Aufenthaltes gab die Kanzlerin den Jungs von Bundestrainer Joachim Löw sogar noch ein paar Tipps für die Nervenschlacht von Belo Horizonte auf den Weg. „Man muss da sehr gute Nerven haben, abschalten können und an Deutschland denken, wenn man spielt. Denn der Applaus wird heute nicht sehr groß sein für uns im Stadion“, sagte die Merkel in Peking vor Studenten der Tsinghua-Universität. Obwohl das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Brasilien erst gegen 4 Uhrnachts chinesischer Ortseit übertragen werde, dürften mehr Chinesen schauen als Deutsche, habe ihr der frühere Ministerpräsident Wen Jiabao gesagt. Merkel selbst müsse ihr Flugzeug erreichen, damit sie das Spiel rechtzeitig in Deutschland im Fernsehen schauen könne, sagte sie zum Abschluss ihres China-Besuches.
+++ Zico denkt bei Neymar an Falcao +++
6.50 Uhr: Brasiliens Fußballlegende Zico ist sich sicher, dass die Selecao den Ausfall ihres Superstars Neymar im Spiel gegen Deutschland kompensieren kann. „Ich bin überzeugt, dass das brasilianische Team die Verletzung von Neymar auf dem Platz in positive Energie verwandeln wird“, sagte der 61-Jährige bei einer Pressekonferenz von Fifa-Partner adidas.
Es gebe bei der WM bereits ein gutes Beispiel dafür: „Denken Sie daran, wie jeder vor dem Turnier dachte, Kolumbien könne den Ausfall von Falcao nicht verkraften – das Gegenteil war der Fall.“
Die DFB-Auswahl schätzt der „weiße Pelé“ trotzdem als starken Gegner ein, Deutschland habe „eine hohe Qualität“ und „technisch herausragende Spieler“. Zudem hab Joachim Löw den Stil verändert: „Als ich selbst noch aktiv war, litt ich darunter wie Kerle wie Lothar Matthäus mich in Manndeckung nahmen. Heute hat Deutschland längst umgeschaltet auf Raumdeckung.“
+++ Ballack hält Hummels-Coup für möglich +++
6.32 Uhr: Der frühere Nationalmannschafts-Kapitän Michael Ballack hat Abwehrspieler Mats Hummels in den höchsten Tönen gelobt. Der Dortmunder habe „die Siegermentalität. Er hat die Entschlossenheit, die man braucht, um Titel zu gewinnen. Er ist ein Typ“, schreibt Ballack in seiner Express-Kolumne.
Hummels (25) übernehme „Verantwortung, er nimmt großen Einfluss auf unser Spiel. Und ich traue ihm sogar zu, dass er noch zwei große Partien machen wird. Dann gelingt ihm vielleicht sogar ein Kunststück, dass 2006 der Italiener Fabio Cannavaro schaffte. Hummels kann zum besten Spieler dieser WM gewählt werden“, meinte Ballack.
Der 37 Jahre alte frühere Leverkusener und Münchner glaubt gegen Brasilien „fest an einen deutschen Sieg. Wir sind die beste Mannschaft. Die Effektivität ist da, taktisch sind wir variabel wie kein anderes Team. Und wir haben den weltbesten Keeper. Manuel Neuer ist unsere Lebensversicherung“.