Schwarze Magie: Ein Voodoo-Priester in Rio de Janeiro will Bastian Schweinsteiger und Co. vor der Partie gegen Brasilien mit einem Fluch belegen. Das WM-Aus von Neymar konnte er nicht verhindern.
Belo Horizonte. Mit schwarzer Magie und „spiritueller Kraft“ ins große Finale: Bastian Schweinsteiger und Co. bekommen es im Halbfinalkracher gegen Brasilien am Dienstag (22 Uhr/ZDF und im Liveticker auf abendblatt.de) nicht nur mit Hulk, Oscar und einer extrem aggressiven Abwehr zu tun, sondern auch mit höheren Mächten. Damit die Fans der Selecao weiter vom sechsten WM-Titel träumen können, will ein Voodoo-Priester aus Rio de Janeiro die deutschen Stars mit einem Fluch belegen. So soll Brasilien auch ohne Superstar Neymar ins Endspiel einziehen.
„Ich nehme die Führungsspieler und binde ihre Beine zusammen, damit sie auf dem Rasen nicht laufen können“, sagt Helio Sillman. Nun meint Sillman das natürlich nicht wörtlich. Stattdessen bastelt er vor der Partie in seinem Laden „World of Orixas“ in Madureira im Norden Rios, der bis unter die Decke mit zahlreichen Utensilien afro-brasilianischer Volksreligionen vollgestopft ist, Voodoo-Puppen von den wichtigsten Spielern des Gegners.
Sein Altar ist eine kleine rechteckige Box, die aussieht wie ein Fußball-Feld. Das Ritual ist vor jedem Spiel gleich: Erst zündet Sillman vier Kerzen in den Nationalfarben des Landes an und stellt sie in die Box. Dann legt er die Puppen hinein.
Seinen Lieblingen sendet er „Kraft und Energie“ mit Hilfe der Orixas, den Göttern des Glaubens von Macumba und anderen Religionen, die eine Verbindung aus römisch-katholischen sowie afrikanischen Glauben verbinden. Sillman legt dann noch ein Amulett hinein, um „negative Stimmungen zu neutralisieren“, einen Kristall und eine Sonne, um „Energie zu spenden“ und eine Halskette, um die Spieler seiner Selecao „zu schützen“.
Auch vor dem Viertelfinale gegen Kolumbien verzichtete Sillman nicht auf diese Zeremonie. Und während sein „Fluch“ bei James Rodriguez durchaus „Wirkung“ zeigte, konnte selbst Sillman das böse Foul an Neymar und das daraus resultierende WM-Aus des Superstars nicht verhindern. Trotzdem glaubt der Priester weiter an die Wirkung seines Zaubers, schließlich lasse er der Selecao „spirituelle Kraft“ zukommen. Stars wie Neymar seien zwar wichtig, „aber Glück ebenso. Und da komme ich ins Spiel“.
Vom Einfluss seiner Magie zeugen laut Sillman auch die Puppen von Spielern aus Kroatien, Mexiko, Kamerun und Chile, die er in einer Keramikschüssel aufbewahrt. „Das sind die vier Mannschaften, die Brasilien ausgeschaltet hat“, sagt Sillman, und schlägt dabei auf die Puppen ein und drückt ihre Gesichter auf den Teller, um sie zu ersticken. „So stelle ich die gegnerischen Teams vor den Spielen kalt“, sagt Sillman. Doch davon werden sich Schweinsteiger, Thomas Müller oder Manuel Neuer wohl kaum beeindrucken lassen.