Hamburg. Club hat nach dem Bundesligaaufstieg ein Clip mit Stars wie Bosse, König Boris und Bela B veröffentlicht: „Come on, you boys in brown“.

„Ein Traum, ein Traum, ein Traum – come on, you boys in brown!“ Inbrünstig singt ein Damenchor („Die Hansemädchen“) auf der Tribüne des Millerntor-Stadions diesen Refrain eines Songs von Axel „Aki“ Bosse. Der FC St. Pauli hat sich das Lied geschnappt und mit äußerst prominenter Hilfe ein Aufstiegs-Musik-Video davon unter anderem bei Youtube veröffentlicht. Noch am Abend des Aufstiegs in die Fußball-Bundesliga.

FC St. Pauli: Arbeiten am Video begannen vor sechs Wochen

„Seit einigen Wochen haben wir uns in einem sehr kleinen Projektteam heimlich damit beschäftigt, eine kleine Aufstiegskampagne zu entwickeln“, erzählt Christian Prüß, Leiter Creative Marketing beim FC St. Pauli, „ich kannte dieses Lied von Aki Bosse und dachte, dass würde ich gerne umtexten.“

Als die Anfrage des Clubs an den Hamburger Sänger und Songschreiber einging, ob die Melodie genutzt werden könne, kam das Okay praktisch sofort. Bosse, der erst am Wochenende zwei energetische Konzerte in der Sporthalle Hamburg spielte, ist St.-Pauli-Fan, der auch schon beim Benefiz-Spiel „Kicken mit Herz“ im Team der FC St. Pauli Hamburg Allstars mitspielte.

Sänger Axel Bosse erklärte sich sofort bereit, sein Lied zur Verfügung zu stellen und selbst am Aufstiegs-Video mitzuwirken.
Sänger Axel Bosse erklärte sich sofort bereit, sein Lied zur Verfügung zu stellen und selbst am Aufstiegs-Video mitzuwirken. © Hauke-Christian Dittrich/dpa | Unbekannt

Bosse tritt für die „Millerntor Allstars“ selbst als Sänger einiger der umgedichteten Zeilen auf. Aber auch Bela B (Die Ärzte), König Boris (Fettes Brot) oder Tagesschau-Sprecher und St.-Pauli-Triathlet Thorsten Schröder sowie die Rocksängerin Deine Cousine sind neben weiteren mitwirkenden Personen zu hören. Alle wirkten ohne Gage mit. „Bei der großen Menge an Mitwirkenden, war es nicht ohne, das Projekt geheim zu halten“, erinnert sich Prüß

Die neuen Textzeilen huldigen den Spielern, die den Aufstieg geschafft haben, auch Trainer Fabian Hürzeler natürlich. Und die ganze Reihe menschlich-politischer Botschaften, für die der Club - ebenso wie Künstler Bosse - steht: „Fußball has no gender“, „Kein Mensch ist illegal“ oder „Ein anderer Fußball ist möglich“.

Vor zehn Tagen bereits war das Video fertig, es hätte auch nach einem Sieg im Stadtderby gegen den HSV veröffentlich werden können. Der Erfolg jetzt sprengt aber alle Erwartungen: „Es geht durch die Decke“, so Prüß, „wir hatten am Dienstag schon 500.000 Aufrufe bei Instagram, es wurde 2500 Mal bei Facebook geteilt. Das ist schon viel.“

Veröffentlichung bei Streaming-Diensten wahrscheinlich

Bleibt nur die Frage, wann es auf Streaming-Kanälen wie Spotify oder Apple Music erscheint. Die Absicht ist da, aber die rechtliche Klärung braucht noch ein wenig Zeit. Demnächst wird das aber wahrscheinlich passieren. Die (kleinen) Erlöse sollen dann sozialen Projekten des Vereins zugute kommen - „das besprechen wir dann mit den Beteiligten“, sagt Prüß.

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Das Video ist absolut professionell gemacht. Das „Traum-Logo“ auf den Aufstiegs T-Shirts taucht natürlich auch in dem Video auf. Da wurde alles professionell abgestimmt. Die 1 als Thema sollte überall wiedererkennbar sein. Erster Platz, erster in der Stadt.

Inbrünstig schmettern die „Hansemädchen“ die Zeilen heraus: „Malt es an jede Wand, an die Brücken dieser Stadt: Die Nummer eins in Hamburg Town – ein Traum!“