Hamburg. St. Paulis Abwehrchef war erbost über seine Auswechslung und entschuldigte sich. Wie er sich später dennoch an Fabian Hürzeler rächte.
Knapp eine Stunde nach dem Abpfiff war auch bei Eric Smith der Ärger wieder verraucht. Bewaffnet mit einer Flasche Bier stürmte er ganz vorn voran mit seinen Mitspielern des FC St. Pauli in den Pressekonferenzraum, um Trainer Fabian Hürzeler, der dort sein Statement zum 3:1-Sieg gegen Osnabrück und den Bundesliga-Aufstieg gerade beendet hatte, stilecht aus einer Astra-Knolle einer Bierdusche zu unterziehen.
Die Tabellenspitze der 2. Bundesliga
1. FC St. Pauli 34 / 62:36 / 69
2. Kiel 34 / 65:39 / 68
3. Düsseldorf 34 / 72:40 / 63
4. HSV 34 / 64:44 / 58
5. Karlsruhe 34 / 68:48 / 55
6. Hannover 34 / 59:44 / 52
7. Paderborn 34 / 54:54 / 52
8. Fürth 34 / 50:49 / 50
Der Coach konnte sich auch der physischen Übermacht von Smith, Karol Mets und Andreas Albers, die allesamt zu den längsten Spielern seines Teams zählen, nicht erwehren. Dabei mag der Münchner Hürzeler eigentlich gar kein Bier. In Sekundenschnelle aber waren seine Klamotten durchtränkt und rochen entsprechend.
St. Paulis Smith hatte zuletzt drei Spiele verpasst
Einen Rochus hatte der 27 Jahre Schwede Smith zuvor auf seinen Coach gehabt, als dieser ihn in der 71. Minute gegen David Nemeth auswechselte. Alles andere als einverstanden war der Abwehrchef mit dieser Maßnahme und lieferte sich mit Hürzeler an der Seitenlinie ein Wortgefecht. Ein Eric Smith, der als zentraler Innenverteidiger sowohl Abwehrorganisator als auch der wichtigste Aufbauspieler ist, ist es nicht gewohnt, vorzeitig vom Feld genommen zu werden, sofern er nicht verletzt ist.
Smith entschuldigte sich bei Hürzeler
„Ich wollte auf dem Platz bleiben. Da habe ich spontan aber zu heftig reagiert. Es waren einfach zu viele Emotionen. Ich habe mich direkt nach dem Spiel bei ihm entschuldigt“, sagte Smith später bei Sky.
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Nach einigen Problemen in der ersten Halbzeit, die ihre Ursache offenbar in mangelnder Spielpraxis hatten, hatte Smith immer besser ins Spiel gefunden. Am 17. April hatte er sich im Training eine Muskelverletzung im rechten hinteren Oberschenkel zugezogen und danach drei Ligaspiele verpasst. Daher war Hürzelers Entscheidung, ihn für die Schlussphase durch einen frischen Mann wie den 23 Jahre alten Nemeth zu ersetzen, der sich zuletzt bewährt hatte, absolut nachvollziehbar.